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<3ie sich weit mehr den Schriften als denKunst-
Producten nähern.
Es fordern und leiden diese drei Glassen
von Werken wieder eine zwiefache Ansicht und
Behandlung. Von der einen Seite sind sie als
Monumente und Zeugnisse vergangener
Zustände anzusehen; in welcher Hinsicht sie,
bis zu einem Fragmente eines mittelmäßigen
Schriftstellers, bis zu der kunstlosesten Autica-
glie herab, einen geschichtlichen Werth haben,
da auch die unbedeutendsten Stücke der Art
unsere Aufmerksamkeit belehrender und ge-
müthlicher fesseln, als neuere Arbeiten von
gleichem Unverdienst. Von der andern Seite
sind die Werke des Alterthums als ästhetisch,
schöne zu betrachten, deren freilich eine ge-
ringere Zahl vorhanden ist, vornehmlich aus
den blühendsten Altern beider Völker; wie-
wohl auch die Mittelmäfsigkeit jener Ueberbleibsel
wegen der grofsen Muster, nach denen sie ar-
beitete, immer einen edleren Stempel hatte,
als den moderne Mittelmäfsigkeit erreicht. Es
versteht sich hiebei von selbst, dafs die zweite
Gattung alterthümlicher Werke, die schönen
oder classischen, zugleich als Denkmäler anzu-
sehen sind, wenn gleich oft nur von Gesin-
nungen, von Gemüthsstimmungen, zuweilen
von ganz momentanen Zuständen; indem viele
der eigentlicher so zu nennenden Denkmäler,
<3ie sich weit mehr den Schriften als denKunst-
Producten nähern.
Es fordern und leiden diese drei Glassen
von Werken wieder eine zwiefache Ansicht und
Behandlung. Von der einen Seite sind sie als
Monumente und Zeugnisse vergangener
Zustände anzusehen; in welcher Hinsicht sie,
bis zu einem Fragmente eines mittelmäßigen
Schriftstellers, bis zu der kunstlosesten Autica-
glie herab, einen geschichtlichen Werth haben,
da auch die unbedeutendsten Stücke der Art
unsere Aufmerksamkeit belehrender und ge-
müthlicher fesseln, als neuere Arbeiten von
gleichem Unverdienst. Von der andern Seite
sind die Werke des Alterthums als ästhetisch,
schöne zu betrachten, deren freilich eine ge-
ringere Zahl vorhanden ist, vornehmlich aus
den blühendsten Altern beider Völker; wie-
wohl auch die Mittelmäfsigkeit jener Ueberbleibsel
wegen der grofsen Muster, nach denen sie ar-
beitete, immer einen edleren Stempel hatte,
als den moderne Mittelmäfsigkeit erreicht. Es
versteht sich hiebei von selbst, dafs die zweite
Gattung alterthümlicher Werke, die schönen
oder classischen, zugleich als Denkmäler anzu-
sehen sind, wenn gleich oft nur von Gesin-
nungen, von Gemüthsstimmungen, zuweilen
von ganz momentanen Zuständen; indem viele
der eigentlicher so zu nennenden Denkmäler,