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auch geboren war, und lebte, betrachtete Rom
nicht als den gemeinsamen Vaterort, worauf
sein Blick stets gerichtet war? Zweitens ist es
nicht denkbar, da Es ein Mann von den Kennt-
nissen und Talenten Vitruv's ^ der unter Jul.
Cäsar diente, der eine Pension von Augu-
stus genofs, und seiner Schwester Octavia
bekannt war, nicht irgend einen, Bau in oder
rm Rom , wenn er da gelebt hätte, zu einer
Zeit geführt haben sollte, wo alle Arten von
Prachtbauen sich gleichsam von selbst aus der
Erde erhoben. Freilich, sagt er, (1. 6. Prarf.)
er sei kein Höfling, und gehe nicht, wie an-
dere Architekten, umher, um sich der Gunst
der Grofsen zu empfehlen \ und, deswegen sei
er. nicht vielen bekannt. Allein wer so unbe-
fangen zu Augustus, spricht, konnte nicht ohne
Verhältnisse seyn^ um Bauaufträge zu erhalten,
wenn er an Ort und Stelle gelebt hätte. Da-
gegen sehen wir ihn einen nicht unbedeuten-
den Bau; in der Provinz führen, nehmlich die
Basilika zu Fanum, wozu allerdings seine-.Ge-
genwart; durch längere Zeit erfordert ward.
z Hätje, aber Vitruy nach unserer Vermu-
thung;'nicht in Rom gelebt; so wäre leicht be-
greiflich,, warum er die neuesten daselbst auf-
geführten, Gebäude nicht als Beispiele, oder
Muste? anführt, die er' nur durch den Ruf
kannte. Zwar wendet man ein, er gedenke ja
auch geboren war, und lebte, betrachtete Rom
nicht als den gemeinsamen Vaterort, worauf
sein Blick stets gerichtet war? Zweitens ist es
nicht denkbar, da Es ein Mann von den Kennt-
nissen und Talenten Vitruv's ^ der unter Jul.
Cäsar diente, der eine Pension von Augu-
stus genofs, und seiner Schwester Octavia
bekannt war, nicht irgend einen, Bau in oder
rm Rom , wenn er da gelebt hätte, zu einer
Zeit geführt haben sollte, wo alle Arten von
Prachtbauen sich gleichsam von selbst aus der
Erde erhoben. Freilich, sagt er, (1. 6. Prarf.)
er sei kein Höfling, und gehe nicht, wie an-
dere Architekten, umher, um sich der Gunst
der Grofsen zu empfehlen \ und, deswegen sei
er. nicht vielen bekannt. Allein wer so unbe-
fangen zu Augustus, spricht, konnte nicht ohne
Verhältnisse seyn^ um Bauaufträge zu erhalten,
wenn er an Ort und Stelle gelebt hätte. Da-
gegen sehen wir ihn einen nicht unbedeuten-
den Bau; in der Provinz führen, nehmlich die
Basilika zu Fanum, wozu allerdings seine-.Ge-
genwart; durch längere Zeit erfordert ward.
z Hätje, aber Vitruy nach unserer Vermu-
thung;'nicht in Rom gelebt; so wäre leicht be-
greiflich,, warum er die neuesten daselbst auf-
geführten, Gebäude nicht als Beispiele, oder
Muste? anführt, die er' nur durch den Ruf
kannte. Zwar wendet man ein, er gedenke ja