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Wolf, Friedrich August [Hrsg.]; Buttmann, Philipp Carl [Hrsg.]
Museum der Alterthumswissenschaft — 1.1807

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Schleiermacher, Friedrich: Herakleitos der dunkle, von Ephesos, dargestellt aus den Trümmern seines Werkes und den Zeugnissen der Alten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8940#0443
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lieh noch als buchstäblich ansehn, da durch
das /aiyvvcov eine fremde Ansicht durchleuch^
tet, wiewol das iTi^v^e kcl) x,a,t^vcnv eine
sehr ächte Beschreibung des d^uviig ist. Da-
her mag dies wol aus einem stoischen Ausle-
ger sein, der gern Prunk trieb mit zierlichen
platonisirenden Piedensarten.
Ob aber Herakleitos auf genauere Beschreibung
und Erklärung der verschiedenen Gestalten des
Lebens sich eingelassen, oder ob der Tadel ge-
gründet ist, dafs er nicht ins Einzelne gehe,
dies sind wir nicht mehr im Stande zu ent-
scheiden. Denn für uns stehen ganz einzeln in
dieser Art. die beiden Nachrichten, ,, Er habe
,,das vollständige Sein des Menschen anfangen
,, lassen mit dem vierzehnten Jahr, weil von da
,,an die Samenfeuchtigkeit abgesondert werde,
„und auch die Vorstellung des Guten und Bö-
rsen und die Festigkeit der Belehrung darüber
,,sich einstelle" [Plac. Phil.V23. Galen, phil.
hist. Ed. Venet. 34- b.) und >?Lr habe die
,, Länge einer Generation bestimmt auf dreifsig
,, Jahre, weil binnen dieser Zeit von der Erzeu-
gung des Erzeugers an gerechnet das Erzeugte
„sich auch schon wieder als erzeugend dar-
stelle" (Plut. de Orac. def. II, p.^iS); was
grade solche Bemerkungen sind, die leicht konn-
ten gelegentlich angebracht werden und nicht
nothwendig grofsen physiologischen Reichthum
 
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