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354 Ueber die Versmalse

„nicht fremd war. Als ich zuerst von dem
„Daseyn und dem Inhalt Ihrer Abhandlung
„gehört hatte, war ich in meinen Vorlesungen
„noch bei den Prolegomenen. Als ich auf die
„Metra kam, kündigte ich im Voraus Ihre Ab-
„handlung, und dafs sie die Verse ohne Wort-
„brechung abtheilen wollten, an, und setzte
„hinzu: entweder hätten Sie, was ich Ihrem
„Scharfsinn und Ihrer Gründlichkeit nicht zu-
„traute, Unrecht; dann konnte ich Ihre Mei-
„nung nicht vorhersagen, weil der Irrwege
„viele wären: oder Sie hätten Recht, und dann
„müfsten Sie, weil das Wahre nur eines wäre,
„dieses sagen, was Sie auch, wie ich nun sehe,
„wirklich gesagt haben." Und hernach: „Ich
„habe diese Regel schon seit langer Zeit be-
,, folgt, und sie ist in meiner Schule gar nichts
„Neues mehr."

Gewifs konnte mir nichts Angenehmeres
begegnen, als dafs Hermann, welchem ich
erst kurz vorher die vollkommenste Bezeugung
meiner Hochachtung öffentlich dargebracht
hatte, in demjenigen, was der Hauptzweck
meiner Abhandlung war, mit mir überein-
stimmte. Den Ausdruck jedoch, dafs ich mit
einem Schatten gefochten habe, fand ich zu
hart, nicht allein gegen mich, sondern gegen
Hermann selbst. Oder wäre der Verfasser
der Commentatio de metris Pindari und des
 
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