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440 Ueber das Verhältnifs des

gendwo ausser der Mitte der Bahnen, worin sie
gleichförmig von Statten gehn, sich ein Stand-
punkt für die Erde finden lasse, aus weichem
betrachtet sie sich gerade so unregelmäfsig
zeigen, wie sie das Auge wahrzunehmen glaubt.
Bey der Sonne glückte es, einen solchen Punkt
durch Beobachtungen zu bestimmen; bey dem
Monde und den Planeten hingegen reichte man
mit der blofsen Eccentricität nicht aus. Um
hier nur bey den letztern stehn zu bleiben, so
mufste ausser der wirklichen Anomalie ihres
Laufs, die man die erste Ungleichheit
nannte, und wie bey der Sonne durch einen
eccentrischen Kreis darstellte, ihr abwechseln-
des Vorschreiten, Stillstehn und Rückgehn er-
klärt werden. Um nun dieser zweyten Un-
gleichheit zu genügen, machte man folgen-
de sinnreiche Hypothese: nicht der Planet
selbst ist es, der den eccentrischen Kreis durch-
läuft, sondern der Mittelpunkt eines kleineren
Kreises, den der Planet mit gleichförmiger Ge-
schwindigkeit beschreibt. Im obern oder ent-
ferntem Theil desselben hat er gleiche, im
untern oder nähern entgegengesetzte Richtung
mit dem leeren Mittelpunkt, den er als Tra-
bant begleitet. Man begreift, dafs dadurch
seine Bewegung für das Auge bald beschleu-
nigt, bald verzögert werden müsse, und dafs
für eine gegebene Periode der Ungleichheit
 
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