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des Pindaros. 213

Gedichten, wo die Versabtheilung ein
Wort zer-t heilt, findet sich irgend ein
Hiatus oder S y 11 a b a anceps, welche
bewiesen, dafs di e Versabth eilung rich-
tig sei. Dieses ist die wichtigste Bemerkung,
die wir über die Pindarischen Sylbenmafse ge-
macht haben. Man sieht bald, dafs in den
wahren Versenden der Hiatus und die Syllaba
anceps unzählige Male vorkommen, und kann
also jene Erscheinung nicht für zufällig halten:
es folgt also so zwingend als möglich aus dieser
Beobachtung, dafs, wo ein wahres Versende
gefunden ist, keine Brechung vorkömmt, und
dafs, wo eine Brechung vorkömmt, kein wah-
res Versende ist. Also ganz allgemein: es
giebt in den Pindarischen Gedichten gar keine
Brechung der Worte, und wo noch irgend eine
solche in einem oder mehreren Wörtern ist,
da mufs sie durch die lichtige Versabtheilung
entfernt werden. Die Wahrheit der Beobach-
tung selbst verbürge ich; zur objectiven Uber-
zeugung aber für jeden Leser, der Einsicht hat,
kann sie erst gebracht Werden durch eine me-
trische Analyse der gesammten Gedichte. Doch
es würde mir und den Lesern unangenehm
seyn, wenn wir die Sache bis dahin bei Seite
legen müfsten: daher schlage ich einen Ver-
gleich vor. Wenn die Beobachtung durch eine
Anzahl zufällig gewählter Oden durchgeführt
 
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