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des Pindaros. 273

unbemerkt, dafs so wie die Arsis der Hohe des
Tones, die Thesis der Tiefe entspricht, eben
so diese einen Rhythmos gebenden metrischen
Verhältnisse (t^vB'fxoi Aoyoi) "), mit den har-
monischen Verhältnissen übereinkommen,nehm-
lich das yzvoq fcov mit dem ofxo^covcd 3 das
£i7rAclcnov mit dem <5W 7TCL(Tüov3 das WjuioAiov
mit dem 7TeVTS3 und das Iitit^TOV mit dem
Tiaad^cdv 8). Unleugbar mafsen die Alten
Rhythmos und Melos gerne mit einem Mafs,
erkannten eine Einheit des Gesetzes gerne in
zwei verschiedenen aber verwandten Sphären,
in der zeitlichen des Rhythmos und der örtli-
chen der Melodie 9): ihre tiefe Anschauung
begriff die innerliche Ubereinstimmung beider,
ohne ihre charakteristische Verschiedenheit zu
übersehen; denn wohl erkannten sie das Männ-
liche, Plastische, Wirksame, Bewegende des
Rhythmos, und das Weibliche, Leidende, Un-
thätige, durch den Rhythmos erst gestaltete
und befruchtete Gestaltlose des Melos IO). Doch

7) Aristides S, ^i.

8) Ueber diese Intervalle s. meine'Abhandlung über die
Bildung der Weltaeele im Tim. d, Piaton, Studien B. III,
H. I, S. 58-

g) Porphyrios z. Ptolem, Harmon, S. aCg. Sittu?

\ 1
10) Aristides S. fö.
 
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