Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins ([1].1902-1903)

BUdwebereieir

es gehört zu den Ruhmestiteln der modernen gewerblichen
Kunft, dafs fie eine grofse Hnzabl von ganz oder halb
vergebenen Cecbnihen wieder aufgenommen und unferen
beutigen Bedürfniffen angepafet bat. farbige fayencen
und Steinzeug fabrizierten vor einem Jahrzehnt beinahe nur noch
abgelegene Dorfbandwerher, und wie viele Künftler befebäftigen fieb
nicht beute damit, durch alle möglichen fineffen in form und färbe
den modernen ©efebmack zu befriedigen! Die Cecbnih der Glas-
malerei war am Hnfang des 19. Jahrhunderts ganz vergeffen, man
verwandte gar kein ©las mehr, das in der JVTaffe gefärbt war.
ödelcber ©oldfcbmied verftand es vor fünfzig Jahren, Gmail-
arbeiten von der farbenpraebt und Solidität anzufertigen, wie
fie aus der Blütezeit diefer Kunft, dem 12. und 13. Jahrhundert,
überlieferte Stücke aufweifen! Und beute fteben all diefe techniken
wieder in voller Blüte.