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Bet Eröffnung des zwetten Bandes bestand die Gesellschaft aus den zwölf vom ersten Bande bekannten Mit-
gliedern, zu denen im Jahr 1796 Kaspar Escher trat, den die Gesellschaft noch unter ihre lebenden Glteder zu
zählen das Glück hat. 1799 folgten dann noch Hetnrich Maurer und Kaspar Huber. Auch Erinnerungen an
ehrenwerthe Gäste, welche in diesen Jahren die Gesellschaft durch ihren Besuch erfreuten, hat dieser Band manche
zu zeigen. Neben diesen, dte wir später namhaft zu machcn Gelegenheit finden, nennt das Protokoll noch die
berühmten Namen des Bildhauer Wolf von Kassel, de la Rive von Genf, die Anno 1796 und Catels und Gro-
pius, die im Spätjähr 1797 von Rom zurückkchrend, längere Zeit in Zürich weilten und regelmäßig dte Gesell-
schaft besuchten. Dagegen traf tn dieser ohnedieß schweren Zeit den Freundeskreis der bittere Verlust seines tm
Range der Kunst am höchsten stehenden Mitgliedes, Ludwig Heß, der ihm am Ostertag 1800 entriffen wurde.
Obgleich dte Jahre 1801 bis 1803, welche der dritte Band umfaßt, keineswegs eine Zeit des Friedens waren,
so hatte doch das Werk der Kunst und Frenndschaft seinen ungcstörten Fortgang nnd vermehrte sich in dieser Frist
um 58 Blätter. Zogcn die Künstler ja selbst aus dey schweren Ereiguissen jener Tage Stoff und Nutzen, wie
z. B. die Darstellung der Beschießung Zürichs, die historische und allegorische, in jeder bürgerlicheu Wohnnng sich
fanden. „Nu's Bumbardement da ist nen und s'Lavaters Denkmol," wird uns im Herr Hciri erzählt und beson-
derö das letztere, auch künstlerisch von höherm Wcrthe fehlte ja nirgends. Auch persönlichen Zuwachses erfreute
sich die Gescllschaft in Hs. Kaspar Ziegler, Kupferätzer, Balthasar Bullingcr, V. v. A., Konrad von Muralt,
dessen Mitgliedschaft sic sich hente noch freut, und Konr. Werdmüller, gestorben 1844. Unter den Besuchenden
nennen die Annalen besonderö Dannecker, dcr um Ostern 1802 nach Zürich kam, um die Vorarbeitcn für Lavatcr's
Büste vorzunehmen. Zu betrauern aber hatte sie dagegcn den Tod ihres Stifters Heinrich Usteri, dcffeu Kunst-
sinn und liebenswürdiger Gastfreundschaft sie so manchen Genuß verdankte.
Auch der vierte Band zeigt uns eine Anzahl neuer Theilnehmer: Johannes Pfenningcr, Hcinrich Werdmüller,
Landschaftmaler, Jakob Horner, Professor, Konr. Schultheß, Bankier, u»d der jetzige Veteran unserer zürchc-
rischen Künstler, Franz Hegi. Als Ehrenmitglieder nenncn die Annalen den genialen Ulrich Hegncr von Winter-
thur und den thätigen Befvrderer der Kunst, Wilhelm Veith von Schaffhausen, damals Pfarrer in Andelfingen.
Mit 1804 begonnen, geht dieser Band bis zum Winterhalbjahr 1806 und 1807 und zählt 52 Einlagen. Jn diesc
Periode fällt die Konstituirung der Gesellschaft, welche durch die jährlichcn Kunstausstellungen und die am Schlufse
derselben veranstalteten gemeinschaftlichen Ausflüge, an denen ofter besnchcnde Künstler Theil nahmen, reges Le-
ben in jeder Richtung erhielt. Auch dte Herausgabe cines Neujahrblattes nahm in ihr 1805 ihren Anfang.
Begiilnen wir nun die Durchschau der drei Bände, wobet wir wohl am bestcn die Rcihcnfolge der Namcn
beobachten, wie sic der erste Band vorschrcibt, die neu erscheinenden den ältern anreihend.
Von dcn vier Blättern, mit welchcn Ludwig Heß den zweiten Band schmückte, hat das werthvollste, einen
im Schattcn cincr Eiche ruhenden Wandercr, ohne Zweifel ihn sclbst zum Gegenstande. Ränzchcn, Hut nnd Stock
liegen zur Seite, bewacht von dem treuen Gefährten, der ihn auf dtesen Wanderungen innern und äußern Be-
rufes um des letzten willen zu begleiten hatte. So giebt er den Freunden auf dteser, auf blauem Grunde gc-
tuschten Skizze, sich selbst als dack beste, frcundlichste Andenken.
Sechszehn Blätter von Hetnrich Meyers Hand zeugen auch in diesen drei Bänden von setner Gewiffen-
haftigkeit nnd Anhänglichkeit an das Malerbuch. Dcm zweiten Bandc gab cr ein Titelblatt: „znm Nutzen und
Vergnügen," auf welchem eine Gruppe Beschauender vor etnem halbverhüllten allegorischen Bilde steht. Es ist
nicht zu zwetfeln, daß in diesen karrikirten Gestalten und Gestchtern die Zeitgenoffen manchen Mitlebenden aus
der Zahl der berufenen und unberufenen Kunstkrttiker erkannten und sich daran belustigten. Unter den Landschaften
in Sepia und Tusch stnden sich Waldpartien, die zu dem Besten gehören, was er in scincm Kunstsache geleistet.
Am Schlusse des zwciten Bandes erinnert uns die Originalzeichnung dcs von ihm radirt erschicnencn Blattes, „dic
Beschwörung der Ochsischen Konstitutio» auf dem Lindenhofe in Zürich den 15. August 1798," an diesen mit man-
cherlei übelu Vorzeicheu begleiteten Akt. Fünfzig Jahre liegen zwischen ihm und der Gegenwart und fast vcr-
schollen ist dic Urkunde, dcr dieser Eidschwur galt. Vergeblich würdcn wir nach der Begcisterung suchen, mit
Bet Eröffnung des zwetten Bandes bestand die Gesellschaft aus den zwölf vom ersten Bande bekannten Mit-
gliedern, zu denen im Jahr 1796 Kaspar Escher trat, den die Gesellschaft noch unter ihre lebenden Glteder zu
zählen das Glück hat. 1799 folgten dann noch Hetnrich Maurer und Kaspar Huber. Auch Erinnerungen an
ehrenwerthe Gäste, welche in diesen Jahren die Gesellschaft durch ihren Besuch erfreuten, hat dieser Band manche
zu zeigen. Neben diesen, dte wir später namhaft zu machcn Gelegenheit finden, nennt das Protokoll noch die
berühmten Namen des Bildhauer Wolf von Kassel, de la Rive von Genf, die Anno 1796 und Catels und Gro-
pius, die im Spätjähr 1797 von Rom zurückkchrend, längere Zeit in Zürich weilten und regelmäßig dte Gesell-
schaft besuchten. Dagegen traf tn dieser ohnedieß schweren Zeit den Freundeskreis der bittere Verlust seines tm
Range der Kunst am höchsten stehenden Mitgliedes, Ludwig Heß, der ihm am Ostertag 1800 entriffen wurde.
Obgleich dte Jahre 1801 bis 1803, welche der dritte Band umfaßt, keineswegs eine Zeit des Friedens waren,
so hatte doch das Werk der Kunst und Frenndschaft seinen ungcstörten Fortgang nnd vermehrte sich in dieser Frist
um 58 Blätter. Zogcn die Künstler ja selbst aus dey schweren Ereiguissen jener Tage Stoff und Nutzen, wie
z. B. die Darstellung der Beschießung Zürichs, die historische und allegorische, in jeder bürgerlicheu Wohnnng sich
fanden. „Nu's Bumbardement da ist nen und s'Lavaters Denkmol," wird uns im Herr Hciri erzählt und beson-
derö das letztere, auch künstlerisch von höherm Wcrthe fehlte ja nirgends. Auch persönlichen Zuwachses erfreute
sich die Gescllschaft in Hs. Kaspar Ziegler, Kupferätzer, Balthasar Bullingcr, V. v. A., Konrad von Muralt,
dessen Mitgliedschaft sic sich hente noch freut, und Konr. Werdmüller, gestorben 1844. Unter den Besuchenden
nennen die Annalen besonderö Dannecker, dcr um Ostern 1802 nach Zürich kam, um die Vorarbeitcn für Lavatcr's
Büste vorzunehmen. Zu betrauern aber hatte sie dagegcn den Tod ihres Stifters Heinrich Usteri, dcffeu Kunst-
sinn und liebenswürdiger Gastfreundschaft sie so manchen Genuß verdankte.
Auch der vierte Band zeigt uns eine Anzahl neuer Theilnehmer: Johannes Pfenningcr, Hcinrich Werdmüller,
Landschaftmaler, Jakob Horner, Professor, Konr. Schultheß, Bankier, u»d der jetzige Veteran unserer zürchc-
rischen Künstler, Franz Hegi. Als Ehrenmitglieder nenncn die Annalen den genialen Ulrich Hegncr von Winter-
thur und den thätigen Befvrderer der Kunst, Wilhelm Veith von Schaffhausen, damals Pfarrer in Andelfingen.
Mit 1804 begonnen, geht dieser Band bis zum Winterhalbjahr 1806 und 1807 und zählt 52 Einlagen. Jn diesc
Periode fällt die Konstituirung der Gesellschaft, welche durch die jährlichcn Kunstausstellungen und die am Schlufse
derselben veranstalteten gemeinschaftlichen Ausflüge, an denen ofter besnchcnde Künstler Theil nahmen, reges Le-
ben in jeder Richtung erhielt. Auch dte Herausgabe cines Neujahrblattes nahm in ihr 1805 ihren Anfang.
Begiilnen wir nun die Durchschau der drei Bände, wobet wir wohl am bestcn die Rcihcnfolge der Namcn
beobachten, wie sic der erste Band vorschrcibt, die neu erscheinenden den ältern anreihend.
Von dcn vier Blättern, mit welchcn Ludwig Heß den zweiten Band schmückte, hat das werthvollste, einen
im Schattcn cincr Eiche ruhenden Wandercr, ohne Zweifel ihn sclbst zum Gegenstande. Ränzchcn, Hut nnd Stock
liegen zur Seite, bewacht von dem treuen Gefährten, der ihn auf dtesen Wanderungen innern und äußern Be-
rufes um des letzten willen zu begleiten hatte. So giebt er den Freunden auf dteser, auf blauem Grunde gc-
tuschten Skizze, sich selbst als dack beste, frcundlichste Andenken.
Sechszehn Blätter von Hetnrich Meyers Hand zeugen auch in diesen drei Bänden von setner Gewiffen-
haftigkeit nnd Anhänglichkeit an das Malerbuch. Dcm zweiten Bandc gab cr ein Titelblatt: „znm Nutzen und
Vergnügen," auf welchem eine Gruppe Beschauender vor etnem halbverhüllten allegorischen Bilde steht. Es ist
nicht zu zwetfeln, daß in diesen karrikirten Gestalten und Gestchtern die Zeitgenoffen manchen Mitlebenden aus
der Zahl der berufenen und unberufenen Kunstkrttiker erkannten und sich daran belustigten. Unter den Landschaften
in Sepia und Tusch stnden sich Waldpartien, die zu dem Besten gehören, was er in scincm Kunstsache geleistet.
Am Schlusse des zwciten Bandes erinnert uns die Originalzeichnung dcs von ihm radirt erschicnencn Blattes, „dic
Beschwörung der Ochsischen Konstitutio» auf dem Lindenhofe in Zürich den 15. August 1798," an diesen mit man-
cherlei übelu Vorzeicheu begleiteten Akt. Fünfzig Jahre liegen zwischen ihm und der Gegenwart und fast vcr-
schollen ist dic Urkunde, dcr dieser Eidschwur galt. Vergeblich würdcn wir nach der Begcisterung suchen, mit