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y2 Das fünfte Capitel.'

Das fünfte Lapitcl.
Von der Erziehung.
sonder Erziehung der Kinder hänget zumTheil
das Glück des Landes ab, worinnesie mir
der Zeit Bürger ftyn sollen: dieses ist eine Wis-
senschaft, worauf man sich nicht gnug legen kanm
Die Erziehung muß mit der Religion, mit
der Regierungsform, mit den Sitten, und mit
den Gebräuchen des Landes Übereinkommen. Es
würde gefährlich seyn, in einer Monarchie die
Neigung zur Unabhängigkeit, und in einer Rer
publik, die Neigung zur Herrschaft zu erregen.
Die Römer brachten ihren Kindern gleich zu
Anfänge ihrer Republik die Liebe zum Vaterlam
de und zur Freyheit bey; die Liebe zum Vcuer-
lande, um ihre Gränzen dadurch zu erweitern; die
Liebe zur Freyheit, um zu verhindern, daß dieses
Vaterland weder von einer benachbarten Macht,
noch von einem ihrerMitbürger unterdrückt würde.
Solle die Gewohnheit, welche man in ver-
schiedenen Staaten von Europa hat, Freyschulen
für das Volk anzulegen, nicht ihre Unbequemlich-
keiten haben? das Volk war in den Zeiten der
Unwissenheit gelehriger und frömmer: ist es nicht
gefährlich, denen, welche keine gnte Erziehung
Haben, einmal Bücher in die Hände zu geben,
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