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Nelson, Samuel [VerfasserIn]; Panzer, Georg Wolfgang [ÜbersetzerIn] [Hrsg.]; Walther, Wolfgang [Verlag] [Hrsg.]
Samuel Nelsons der heiligen Schrift Doctors antideistische Bibel das ist die heilige Schrift des alten und neuen Testaments: mit Anmerkungen und Erklärungen erläutert wodurch die schweren Stellen entwickelt, die unrechten Uebersetzungen verbessert, und die in dem Worte der Wahrheit vorkommenden Scheinwidersprüche mit einander vereiniget sind (4. Theil): welcher das Buch Josua, das Buch der Richter, das Buch Ruth und das erste Buch Samuelis enthält — Erlangen, 1768 [VD18 90783301]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49037#0108
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484 Das Buch der Richter.
Egypten mitgebracht hatten, an einem Orte des Feldes/ welches Jacob um hun-
dert Stücke Siber von den Kindern Hemon/ des Vaters des Sichem, gekauft
hatte; und es wurde ein Erbtheil der Kinder Josephs. ZZ. Und Eleazar, der
Sohn 'Aarons starb, und man begrub ihn auf einem Hügel, dcr seinem Sohne,
dem Pinchas gehörte/ welcher ihm auf dem Gebirge Ephraim war gegeben wor»
Len.

Begräbnisses seiner Gebeine, einen ausdrückli-
chen Befehl hinterlassen hatte, doch ieder Stamm
insbesondere, eine grosse Achtung für die
Stammvater desselben werde gehabt haben, und
geneigt gewesen seyn, eben dasjenige für seine
Väter zu thnn, was Josephs Nachkommen für ihn
getban hatten. Uebrigens wird Josua insge-
mein für den Verfasser dieses Buchs gehalten,
wie es denn ausdrücklich in dem 26. Vers die-
ses Capitels heißt: daß er diese Dinge aus-
geschrieben habe. Der Sohn Srrachs mel-
det / daß er Mosis 'Nachfolger in dem prophe-

tischen Amte gewesen sey, Cap. 46,1. auch ist
dieses Buch sowohl von der Synagoge, als
von der Kirche jederzeit für kanonisch gehalten
worden. Indessen ist so viel richtig, daß er
die fünf letztem Verse nicht geschrieben; son-
dern daß selbige von einem andern heiligen
Manne, und zwar vermuthlich von Samuel
hinzugcsetzt worden seyn. Dieses hindert uns
aber nicht, ihn für den Verfasser des übrigen
Theils dieses Buchs zu halten, das ihm durch
das einstimmiee Zeugniß des ganzen
Alrerthums zugeeignet worden ist.

Ende des Buchs Josua.


I n n h ci l t.


(Dieses Buch wird Svphetim, oder das Buch der Richter genennet, weil darinnen von dem
Zustande der Israeliten unter der Negierung verschiedener berühmter Personen gehandelt wird,
die von Gott selbst, nach dem Tode Josua bis auf die Zeit, da Israel einen König be-
kam , bey ausserordentlichen Gelegenheiten erweckt worden sind. Diese Männer wurden zum
Nichteramte, das ist, sowohl zu bürgerlichen Regenten des Volkes, als zu Heerführern zur
Zeit des Krieges beruffen (49). Zur Zeit dieser sonderbaren Negimentsverfassnng, trugen
sich
(49) D'-e Richter waren also Manner, welche die Stelle der höchsten Obrigkeit im
-Volke vertraten, ob sie gleich keine eigentliche- Herrschaft zu nennen sind, noch königliche
Gewalt hatten. Sie waren wo nicht alle, doch gewiß etliche von Gott selbst unmittelbar,
entweder innerlich oder äusserlich beruffen, wie Gideon, Iephthah, Simson. I!nd wenn sie
durch heldcnmüthige Ueberwindung der Feinde Israels, oder auch sonst durch bewndere
Weisheit ein Ansehen unter dem Volke erlangt hatten: so sieng das Volk an, in allerley
strittigen und zweifelhaften Fallen, bey ihnen Entscheidung zu suchen, und sie also für ihre
obersten Richter zu erkennen. Die nieder» Gerichte in den Städten waren zu dieser Zei. oh-
ne
 
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