V O R W O R T
In den Jahren vor dem Kriege ging eine große hohe Welle durch das Kunstgeschehen
Deutschlands, Europas. An den verschiedensten Orten erwachten schöpferische Geister
— besonders auf dem Gebiete der bildenden Kunst. Die Sinne der Maler waren schon
jahrzehntelang vorher durch die Entdeckung von Licht und Luft frei geworden. Nun
kam es, daß ein innerer Ruf aus schicksalshaftem Dunkel viele weit Verstreute in mensch-
licher Erschütterung und Ahnung vereinte. Von allen Seiten regte es sich wie der
gemeinsame Aufbruch in eine neue Welt, die visionär ganz nahe schien. — Natur-
geschehen hat das Ziel wieder hinausgerückt, die Katastrophe des Krieges brach herein,
Lebendigste wurden ihr Opfer. Von den Vereinzelten, die überblieben, schieden sich
die einst Begeisterten resigniert von den wenigen Geistern, die unberührt und unent-
wegt hervorgingen. Die junge Generation aber hat neue Frontstellungen. — Erst eine
spätere Zeit wird ganz erkennen, wie epochemachend jener Aufbruch für die Geschichte
der Kunst und des Geistes war. Schon jetzt aber wäre es eine bedeutsame Aufgabe,
die entscheidenden Werke jener Epoche einmal in einer Ausstellung zusammenzufassen
und zugleich auch durch Veröffentlichung der schriftlichen Dokumente jener Jahre zu
zeigen, wie groß die Mission, der Ernst und die Erfülltheit der Rufer im Streite war. Einen
kleinen Beitrag in dieser Richtung soll die gegenwärtige Ausstellung der Aquarelle und
Zeichnungen von Franz Marc bringen. Die Veranstaltung gilt dem großen Künstler,
dem mutigen Führer, dem Gedächtnis des Gefallenen.
In den Jahren vor dem Kriege ging eine große hohe Welle durch das Kunstgeschehen
Deutschlands, Europas. An den verschiedensten Orten erwachten schöpferische Geister
— besonders auf dem Gebiete der bildenden Kunst. Die Sinne der Maler waren schon
jahrzehntelang vorher durch die Entdeckung von Licht und Luft frei geworden. Nun
kam es, daß ein innerer Ruf aus schicksalshaftem Dunkel viele weit Verstreute in mensch-
licher Erschütterung und Ahnung vereinte. Von allen Seiten regte es sich wie der
gemeinsame Aufbruch in eine neue Welt, die visionär ganz nahe schien. — Natur-
geschehen hat das Ziel wieder hinausgerückt, die Katastrophe des Krieges brach herein,
Lebendigste wurden ihr Opfer. Von den Vereinzelten, die überblieben, schieden sich
die einst Begeisterten resigniert von den wenigen Geistern, die unberührt und unent-
wegt hervorgingen. Die junge Generation aber hat neue Frontstellungen. — Erst eine
spätere Zeit wird ganz erkennen, wie epochemachend jener Aufbruch für die Geschichte
der Kunst und des Geistes war. Schon jetzt aber wäre es eine bedeutsame Aufgabe,
die entscheidenden Werke jener Epoche einmal in einer Ausstellung zusammenzufassen
und zugleich auch durch Veröffentlichung der schriftlichen Dokumente jener Jahre zu
zeigen, wie groß die Mission, der Ernst und die Erfülltheit der Rufer im Streite war. Einen
kleinen Beitrag in dieser Richtung soll die gegenwärtige Ausstellung der Aquarelle und
Zeichnungen von Franz Marc bringen. Die Veranstaltung gilt dem großen Künstler,
dem mutigen Führer, dem Gedächtnis des Gefallenen.