in. Hauptst. von den Tempeln , Mären, geheiligten Haynen rc. s 55)
Man hatte sogar einen Mar am Himmel, unter dem Namen des Gestirns
des Altars. Dieses soll der Altar seyn , worauf die Götter geopfert, als sie
mit den Riesen sich hätten in einen Streit Massen wollen, und dabey ein
Angriffs- und Vertheidigungsbündniß wider diese furchtbare Feinde ge-
schlossen.
ri. Weil die Heiden glaubten, daß die Götter in den Tempeln, in Von de?
ihren Bilosiulen lind Altären wohnten ; so darf man sich wegen der grosen Hoch-
achtung , die sie für dieselben hatten, nicht wundern. Weil sich die Rache gen dieftl-
der Götter, wie sie sich einbildeten , an gewissen Orten auf eine weit em- be.
pfindlichere Art äuserte als an andern; so vermehrte dieses die Ehrfurcht ge-
gen diese Oerter. Daher war nichts so achtbar und heilig, als die Altäre
der Götter, Palici genannt, allwo die Meineidigen von diesen Gottheiten ge-
strafft und in dm Sumpf gestürzet wurden, an dem sie geschworen hatten;
wre wir mit mehrerem sagen wollen , wenn wir zu ihrer Geschichte kommen
werden.
§. LL. Diese grose Ehrerbietung für die Altäre hatte auch zu der Ge- Von den
wohnheit Anlaß gegeben, daß man bey allen Vorfällen seine Zuflucht zu ihnen
nahm. Man stellte daselbst Bündnisse, Friedensunterhandlungen, Versöhnung beydmftl-
gen , Heyrathen, u. s. w. an (n). Endlich so hielt man auch die öffentliche ben vorge-
Mahlzeiten bey den Altären, wie man dieses aus verschiedenen Stellen des Vir-
gils -G und aus andern ersehen kann.
(n) Virgil, welcher der Gebrauche sei-
nes Vaterlandes sehr Amdig war, gibt von
dem, was wrr von den Friedensunterhand-
lungen gesagt haben, ein schönes Zeugniß.
beneid. lid. 8- Eben dieser Schriftsteller füh-
ret den Aeneas an, wie er sich über die
dundbrüchige Rutuler beklaget. Silius
Italiens , da er den Carthagmicnftrn ihre
Untreu, wegen der mit den Römern errich-
teten Friedensunterhandlungen vorwirft, re,
der von eben dieser Gewohnheit.
Weil die Menschen der Friedenshand-
lungen und Bündnisse, die man vor den Al-
tären errichtete, ohngeachtet, sich beständig
einander zu betrügen gesucht haben so that
man noch die Verbindlichkeit des Eidschwu-
res hinzu, welchen man unter Berührung
des Altars leistete: Lucianus in gove rrsAL-
äo. Virgil, ^eneiä. Iw. 12. Iuvenal. 8arir. z.
Livius Iw. 21. Polyb. Iw. z. so wie wir uns
heutiges Tages bey dergleichen Vorfällen der
Herligen Evangelien Bücher zu bedienen pfle-
gen. Die obrigkeitlichen Personen leisteten
ebenfalls, ehe sie sich in die Gerichtshandel
einliessen, einen Eid bey dem Altar der The-
mis. Der heilige Ambrosius eyltt. z. gibt
uns Nachricht von diesem Gebrauch, in dem
schönen Brief, worin er den Kayser Valen-
tinian ermahnet, nichts wieder von den Altä-
ren dieser Göttin herzustellen, welche waren
zerstöret worden.
Was die eheliche Verbindungen betrifft,
welche man vor den Altären, vornehmlich der
Juno und Lucina, verrichtete z so kann man
hiervon den Pater Berthaud nachschlagen,
welcher viele Schriftsteller und Beyfpiele zur
Bestätigung anführet.
äe) 6soi'A. Iw. 4. Iw.z. stc.
Man hatte sogar einen Mar am Himmel, unter dem Namen des Gestirns
des Altars. Dieses soll der Altar seyn , worauf die Götter geopfert, als sie
mit den Riesen sich hätten in einen Streit Massen wollen, und dabey ein
Angriffs- und Vertheidigungsbündniß wider diese furchtbare Feinde ge-
schlossen.
ri. Weil die Heiden glaubten, daß die Götter in den Tempeln, in Von de?
ihren Bilosiulen lind Altären wohnten ; so darf man sich wegen der grosen Hoch-
achtung , die sie für dieselben hatten, nicht wundern. Weil sich die Rache gen dieftl-
der Götter, wie sie sich einbildeten , an gewissen Orten auf eine weit em- be.
pfindlichere Art äuserte als an andern; so vermehrte dieses die Ehrfurcht ge-
gen diese Oerter. Daher war nichts so achtbar und heilig, als die Altäre
der Götter, Palici genannt, allwo die Meineidigen von diesen Gottheiten ge-
strafft und in dm Sumpf gestürzet wurden, an dem sie geschworen hatten;
wre wir mit mehrerem sagen wollen , wenn wir zu ihrer Geschichte kommen
werden.
§. LL. Diese grose Ehrerbietung für die Altäre hatte auch zu der Ge- Von den
wohnheit Anlaß gegeben, daß man bey allen Vorfällen seine Zuflucht zu ihnen
nahm. Man stellte daselbst Bündnisse, Friedensunterhandlungen, Versöhnung beydmftl-
gen , Heyrathen, u. s. w. an (n). Endlich so hielt man auch die öffentliche ben vorge-
Mahlzeiten bey den Altären, wie man dieses aus verschiedenen Stellen des Vir-
gils -G und aus andern ersehen kann.
(n) Virgil, welcher der Gebrauche sei-
nes Vaterlandes sehr Amdig war, gibt von
dem, was wrr von den Friedensunterhand-
lungen gesagt haben, ein schönes Zeugniß.
beneid. lid. 8- Eben dieser Schriftsteller füh-
ret den Aeneas an, wie er sich über die
dundbrüchige Rutuler beklaget. Silius
Italiens , da er den Carthagmicnftrn ihre
Untreu, wegen der mit den Römern errich-
teten Friedensunterhandlungen vorwirft, re,
der von eben dieser Gewohnheit.
Weil die Menschen der Friedenshand-
lungen und Bündnisse, die man vor den Al-
tären errichtete, ohngeachtet, sich beständig
einander zu betrügen gesucht haben so that
man noch die Verbindlichkeit des Eidschwu-
res hinzu, welchen man unter Berührung
des Altars leistete: Lucianus in gove rrsAL-
äo. Virgil, ^eneiä. Iw. 12. Iuvenal. 8arir. z.
Livius Iw. 21. Polyb. Iw. z. so wie wir uns
heutiges Tages bey dergleichen Vorfällen der
Herligen Evangelien Bücher zu bedienen pfle-
gen. Die obrigkeitlichen Personen leisteten
ebenfalls, ehe sie sich in die Gerichtshandel
einliessen, einen Eid bey dem Altar der The-
mis. Der heilige Ambrosius eyltt. z. gibt
uns Nachricht von diesem Gebrauch, in dem
schönen Brief, worin er den Kayser Valen-
tinian ermahnet, nichts wieder von den Altä-
ren dieser Göttin herzustellen, welche waren
zerstöret worden.
Was die eheliche Verbindungen betrifft,
welche man vor den Altären, vornehmlich der
Juno und Lucina, verrichtete z so kann man
hiervon den Pater Berthaud nachschlagen,
welcher viele Schriftsteller und Beyfpiele zur
Bestätigung anführet.
äe) 6soi'A. Iw. 4. Iw.z. stc.