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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 1.1809

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.48278#0114
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?o4 II. Chemische Bkkfr
-er zu verbinden, als das aetherifche Oel mit dem
Weingeist.
Sie wünschen nun noch zum Schluß dieser Unter-
haltung ein paar für Sie und jede Haushaltung nützli-
che Vorschriften zu einigen Dcstillir-Arbeiten. Es wird
Wir um so leichter, Ihrem Wunsche zu entsprechen, da
man nicht selten in her Küche (dem Laboratorium der ge-
schäftigen Hausfrau) eine kleine kupferne inwendig ver-
zinnte Destiüir - Blase antrifft. Betrachten Sie, m. Fr.
also nachfolgende Vorschriften zugleich als erklärende Ex-
perimente über das vorher Gesagte.
Vorschrift zur Bereitung eines feinen
Essigs durch Destillation.
Nehmen Sie z. B. 20 Dresdner Kannen gemeinen
Bieressig, und versetzen Sie denselben in der offenen De-
Mir-Blase erwärmt mit so viel gebrannten und zu
Staub gelöschten Kalk, bis er nicht mehr sauer schmeckt
und das Lackmußpapier nicht mehr röchet. Dann sieden
Sie bei noch ysscner Plase die 20 Kannen bis auf ic>
Kannen ein. Zuvor wiegen Sie den Kalk, damit Sie
wissen, wie viel Sie desselben verbrauchten. Haben Sie
auf 2O Kannen Essig ZO Loth Kalk angewendet, so neh-
men sie 16 Loth Vitriol-Oel und gießen dieses, aber mit
vieler Vorsicht, tropfenweise, in die noch rückständigen
io Kannen Flüssigkeit in der Destillir-Blase; diese muß
aber zuvor etwas erkaltet sein. Nun setzen Sie den Helm
auf die Blase und geben das Feuer so, daß die Flüssig-
keit immer ganz gelinde siedet. Es fängt darauf die De-
stillation an. Oie erhalten einen garrz klaren sehr starken
reinen Essig in dem vorgesetzten Fäßchen oder in den glä-
sernen Flaschen. Sie können 8 Kannen desselben abzie-
hen, und ihm beliebigen Falls etwas Weinfarbe durch
gebrannten Zucher, oder eine rothe durch Cochenille geben.
So
 
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