DOI issue:
April
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.48278#0310
282 L. Bemerkungen über
Färbebrühe (Flotte) befinden, dringen, vermöge
einer Derwandtsi-aft der Zeuge zu ihnen, in diese ein,
werden dem Auflösungsmittel entzogen und färben nun
das Zeug. Es existirt aber hier ein sehr merkbarer Un-
terschied in der Natur der Zeuge. Es ist bekannt, daß
Wolle die Farben am leichtesten und besten annimmt,
schwerer Seide, noch schwerer Leinen, und am al-
lerschwersten Baumwolle. Dieser Umstand macht
verschiedene Vorbereitungen der Zeuge nothwendig, um
sie zur Annahme der Farben geschickt zu macken. Zwei
verschiedene Zeuge erfordern, um eine und dieselbe Farbe
anzunehmen, verschiedene Vorbereitungen, die man das
Beitzen, Gründen nennt.
Solche Farben, welche dauerhaft sind, sich im Was-
ser, an der Luft und im Sonnenschein sehr wenig verän-
dern, werden echte, selche aber, die hierbei verbleichen,
oder gar verschwinden, unechte genannt.
Die meisten Pigmente lassen sich durch bloßes Was-
ser aus den Vegetabilien ziehen; andere hingegen erfor-
dern ein anderes Auflösungsmittel. Man the.lt sie in
substantive und adjektive Pigmente ein. Die
erstem sind solche, welche ohne Beitzung an die Zeuge
gebracht werden können,- die letztem solche, wobei das
Beitzen (Gründen) zuvor erforderlich ist. Die Anzahl
der letztem ist weit beträchtlicher als die der erstem.
Die Farbetheilchen der Pflanzen haben chemische El^-
genschaften, wodurch sie sich von andern Körpern unter-
scheiden und ganz eigene Verwandtschaften zu den Sau-
ren, den Laugensalzen, den Erden und den Zeugen.
Vermöge dieser Verwandtschaften verbinden sich die Far-
bctheilchen leichter oder schwerer, inniger oder weniger
innig mit diesen Körpern. Vermöge der Verwandtschaft,
welche sie zur Alaun er de (Thonerde) haben, verbin-
den sie sich mit dieser, und durch diese Verbindung wird
Färbebrühe (Flotte) befinden, dringen, vermöge
einer Derwandtsi-aft der Zeuge zu ihnen, in diese ein,
werden dem Auflösungsmittel entzogen und färben nun
das Zeug. Es existirt aber hier ein sehr merkbarer Un-
terschied in der Natur der Zeuge. Es ist bekannt, daß
Wolle die Farben am leichtesten und besten annimmt,
schwerer Seide, noch schwerer Leinen, und am al-
lerschwersten Baumwolle. Dieser Umstand macht
verschiedene Vorbereitungen der Zeuge nothwendig, um
sie zur Annahme der Farben geschickt zu macken. Zwei
verschiedene Zeuge erfordern, um eine und dieselbe Farbe
anzunehmen, verschiedene Vorbereitungen, die man das
Beitzen, Gründen nennt.
Solche Farben, welche dauerhaft sind, sich im Was-
ser, an der Luft und im Sonnenschein sehr wenig verän-
dern, werden echte, selche aber, die hierbei verbleichen,
oder gar verschwinden, unechte genannt.
Die meisten Pigmente lassen sich durch bloßes Was-
ser aus den Vegetabilien ziehen; andere hingegen erfor-
dern ein anderes Auflösungsmittel. Man the.lt sie in
substantive und adjektive Pigmente ein. Die
erstem sind solche, welche ohne Beitzung an die Zeuge
gebracht werden können,- die letztem solche, wobei das
Beitzen (Gründen) zuvor erforderlich ist. Die Anzahl
der letztem ist weit beträchtlicher als die der erstem.
Die Farbetheilchen der Pflanzen haben chemische El^-
genschaften, wodurch sie sich von andern Körpern unter-
scheiden und ganz eigene Verwandtschaften zu den Sau-
ren, den Laugensalzen, den Erden und den Zeugen.
Vermöge dieser Verwandtschaften verbinden sich die Far-
bctheilchen leichter oder schwerer, inniger oder weniger
innig mit diesen Körpern. Vermöge der Verwandtschaft,
welche sie zur Alaun er de (Thonerde) haben, verbin-
den sie sich mit dieser, und durch diese Verbindung wird