Hinweis: Dies ist eine zusätzlich gescannte Seite, um Farbkeil und Maßstab abbilden zu können.
0.5
1 cm

28
menheit seiner Werke die Kunst zu ehren. Er verschmähte es, sein Talent im Interesse
pekuniären Gewinnes oder persönlichen Ehrgeizes zu missbrauchen. Alle Reklame war ihm
in den Tod verhasst, niemals gab er sich zu solcher her, so oft ihn auch seine Gönner und
Bewunderer dazu veranlassen wollten. Sein unabänderlicher Grundsatz war es, dass das Werk
den Meister loben müsse und dass der wahre Künstler weder Pauken noch Trompeten
brauche. Er erbettelte sich auch nicht einen Auftrag, und gar manchen wies er ab.
Eines Tages fand sich in seinem Atelier ein Engländer ein, der ihn ersuchte, ihn zu
porträtieren; er möge jede beliebige Summe verlangen und sollte es sich auch nur um eine
flüchtige Skizze handeln. Antonio schaut ihn an, aber der Gesichtsausdruck des Mannes
missfällt ihm, und er weist ihn an andere Maler. Der Engländer verlässt ärgerlich das Atelier,
geht dahin und dorthin, erscheint aber schliesslich wieder bei Antonio. Er bietet dem Künstler
direkt eine bedeutende Summe für eine Sitzung, die nur einen Tag dauern sollte, aber dieser
ärgert sich über solche Zudringlichkeit dergestalt, dass er in etwas unhöflicher Art sich des
Bittstellers entledigt.
An Ausstellungen beteiligte er sich, wie schon gesagt, nie. Nun sandte die Baubehörde
der florentinischen Kirche Santa Felicita, die Besitzerin seiner berühmten «Makkabäer», dieses
sein Werk ohne sein Vorwissen an die Wiener Weltausstellung. Das Werk erlangte die
goldene Medaille erster Klasse. Trotz dieses Erfolges, aber konnte Antonio den Herren den
menheit seiner Werke die Kunst zu ehren. Er verschmähte es, sein Talent im Interesse
pekuniären Gewinnes oder persönlichen Ehrgeizes zu missbrauchen. Alle Reklame war ihm
in den Tod verhasst, niemals gab er sich zu solcher her, so oft ihn auch seine Gönner und
Bewunderer dazu veranlassen wollten. Sein unabänderlicher Grundsatz war es, dass das Werk
den Meister loben müsse und dass der wahre Künstler weder Pauken noch Trompeten
brauche. Er erbettelte sich auch nicht einen Auftrag, und gar manchen wies er ab.
Eines Tages fand sich in seinem Atelier ein Engländer ein, der ihn ersuchte, ihn zu
porträtieren; er möge jede beliebige Summe verlangen und sollte es sich auch nur um eine
flüchtige Skizze handeln. Antonio schaut ihn an, aber der Gesichtsausdruck des Mannes
missfällt ihm, und er weist ihn an andere Maler. Der Engländer verlässt ärgerlich das Atelier,
geht dahin und dorthin, erscheint aber schliesslich wieder bei Antonio. Er bietet dem Künstler
direkt eine bedeutende Summe für eine Sitzung, die nur einen Tag dauern sollte, aber dieser
ärgert sich über solche Zudringlichkeit dergestalt, dass er in etwas unhöflicher Art sich des
Bittstellers entledigt.
An Ausstellungen beteiligte er sich, wie schon gesagt, nie. Nun sandte die Baubehörde
der florentinischen Kirche Santa Felicita, die Besitzerin seiner berühmten «Makkabäer», dieses
sein Werk ohne sein Vorwissen an die Wiener Weltausstellung. Das Werk erlangte die
goldene Medaille erster Klasse. Trotz dieses Erfolges, aber konnte Antonio den Herren den