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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.43208#0035
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Weise in glücklichem Kontrast das bewegte Leben der obern. Zu
diesem trefflichen Sgraffitoschmuck kamen dann noch hinzu die in
den Basler Farben geflammten Fensterladen, auch dies das Werk
Sandreuters, der alte Übung hier neu belebte. Originellere Fassaden
als diese hat wohl auch das Basel des 15. und 16. Jahrhunderts
wenige aufzuweisen gehabt. Die zehn Jahre später entstandenen
Sgraffitomalereien Sandreuters am Neubau der Bärenzunft an der
Freien Strasse bieten, so dekorativ wirksam, ja monumental gehalten
sie auch sind, doch keinen vollgiltigen Ersatz für diese allerliebste
Hausfassade, die jetzt nur noch im Bilde weiterlebt. Auch das ein-
fache Haus seines Bruders (Sevogelstrasse in Basel) hat Hans Sand-
reuter, 1889, mit feinen Sgraffitodekorationen versehen, die in ihren
figürlichen Partien auf die rege Musik pflege in diesem sangesfrohen
Heim sinnig anspielen.
Ein Jahr nach dem mittelalterlich lustigen Schmuck des Weitnauer-
Hauses malte Sandreuter die zwei köstlichen Landsknechtbilder: die
Wegführung des Botenwagens hinauf zur rabenumflatterten Raub-


Landsknechte mit Botenwagen.

Aus Alex. Kochs «Deutsche Kunst und Dekoration», Darmstadt.
 
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