Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]: Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft (1906)

WelsgeiSse näher ssehe als sonss, und da kommt es an mich wie
ganz gemeiner mammonhaster Geschässseiser. Sn einer iolchen Stunde
habe ich das (loweit es meine allerdings selbst sür sranksurter KunSs»
ansprüche lehr mangelhaste Cechnik gestattet) als Karton zu meiner
Wandmalerei in Kohle ausgezeichnete Bild sür sernere unabsehbare
Zeiten in Lichtdruck sozusagen sür die Verwandtschast und andere
Ilachwelt sesthalten laisen. Das Bild ist leider einer sentimentalen
Stimmung entsprungen, es teil nämlich ausdrücken, daß srüher die
kebensgenüsse in einer harmlosern, gemütlichem und anspruchslosern
Art dem müden Europäer zuteil wurden und daß die alten Frank»
surter Spießbürger in ihrer Beschaulichkeit eher zu beneiden, als zu
belachen wären. Die zweite ßälste des Bildes kommt nach und
kannst Du dann die beiden vereinigen, und wenn Du willst, in Deiner
Knallhüste aushängen.
<( Diese Zeichnung ist bis an den GaulSchwanz rund 3 m lang und
1,58 m hoch. Und bin ich begierig, was Du dazu sagst 1»
Slun, was war dazu zu lagen ?
Daß es eine vorzügliche Zeichnung sei, reizvoll als Ganzes, liebe»
voll im Detail durchgesührt, das wäre das wenigsse gewesen! Aber
was mehr ist, daß man jene niusik auch höre aus jenen guten Zeiten,
«(die man nicht belacht, Sondern beneidet«. küshi besaß das Catenf,
eine Stimmung, die ihn bewegte, vollendet zum Ausdruck zu bringen.
Wenn er auch wie oben über Unzulänglichkeit seiner Ausdrucksmitfel
klagt, io ist das in diesem Falle nicht so ernss zu nehmen. Es ist
sogar sraglich, ob bei verseinerten mittete der Ausdruck nicht aus
Kosten einer vorzüglichen Cechnik gelitten und ob durch Verwendung
von IRodellen, alten Kleidern und was noch altes zum Apparat vieler
IRaler gehört, das Ganze gewonnen hätte. Sa, es ist nicht einmal

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