Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1911

DOI Heft:
Das Künstlergut
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43215#0044
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
36

Was war das für eine kreudige Überraſchung, als am 10. Mai 1903
diele neuinſtallierte Künîſtlergut-Sammlung eröftnet wurde! Hus dem
langweilig langen weltlichen Oberlichtiaal waren drei Kabinette geworden,
und im mittleren hatte der Architekt durch geſchicktes Bineinltellen leickt-
gebauter Pfeiler recht eigentlich ein Sanktuarium für die Gartenlaube und
Frühlings Erwachen zuwege gebracht. Und in den öîtlichen Sälen ~- mit
Seitenlicht und Oberlicht ~ wurde Rudoltk Koller eine Entfaltung Teiner
Kunît gegönnt, die eigentlich auch zum erîſtenmale den vollen Begrikt von
ſeiner Bedeutung ermöglichte. Das einzig ſeinen Studien reſervierte Kabi-
nett gewann für manchen auswärtigen Beſucher geradezu den Reiz einer



Hus der Sammlung im Künltlergut.

Offenbarung. Man darf ohne alle Übertreibung lagen, datz mit dieler
Neuordnung der Sammlung im Künitlergut der Sache der Kunltgelellſchaft
der wertvollite Dienit geleitet wurde. Erît jetzt wurde die Galerie in
weiten Kreilen bekannt und geachtet. Mit Vergnügen und Stolz kührte
man Fremde dahin. Man war iich auf einmal bewußt geworden, daß
trotz ihrer relativen Kleinheit die Zürcher Kunitiammlung ihren ganz be-
ſondern Charakter und Wert beſitze. Eine verheitzungsvollere Ouverture
zu der Erfüllung im neuen Kunſthaus hätte lich kaum denken lalſen.
Eine Regenerationsarbeit anderer Art wurde dann im Fahr 1905 im
Sammlungsgebäude des Künſtlergutes an die Band genommen : die Ileu-
ordnung der Kupferîtichiammlung. Seit dem Hinſchied des 1873 ver-
 
Annotationen