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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.43217#0076
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Sn der Farbe iss das Bild von einem eigenartig tiesen Gesamtson,
der die seierliche Stimmung des Ganzen mitbestimmt. Vorder- und mittel-
gründ sind in schwärzlich grauen Uönen gehalten, in der mitte unter-
brochen durch das silberne Geriete! des Baches, das den Blick in die
Uiese des Bildes hineinleitet. Sehr sein in diele dunkeln Cöne eingebettet
sind die beiden, von warmem rötlichen Lichte beschienenen Partien, mit
dem (elenden und dem schlasenden Cinsiedel, die zu den kalten, tiesen
Farben ringsum einen geschmackvollen Konsrast bilden, ohne die Gesamt-
stimmung zu ssören. Und über all dieser dämmerigen Dunkelheit erhebt
sich in leuchtender Klarheit der ITlorgenhimmel, von unten her durch gelbe
und rote Cöne das Kommen des Uages verkündend. -
mit diesem tiesen und schönen Werke schlies^t die Reihe der Tasel-
bilder, die Welsi geschassen, ab. Sie bilden den wichtigsten Teil seines
vielseitigen üebenswerkes und heben sich in markanter Weise aus der
gleichzeitigen künsslerischen Produktion der Schweiz heraus. Hus andern
Gebieten, z. B. der dekorativen malerei, (sanden ihm wohl Kollegen eben-
bürtig zur Seite, überragten ihn vielleicht noch — aber Schäle, wie diese
köstlichen Taselbilder aus dem Reiche seiner Phantasie herauszuholen, das
vermochte in unsern Cagen nur Hlbert Welti allein.


Abbildung 18.

Ruedi (Radierung).
 
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