Interpretationen 70
and disordering the cultural and social universe of action and
experience (1983:101)". Sie müssen in einer Besessenheit nicht
nur ihre eigenen Interessen und Erfahrungen artikulieren, sondern
auch diejenigen der Männer; und es kommt vor, daß Frauen besessen
werden wegen eines Konflikts, der ganz andere betrifft, den sie
aber stellvertretend übernommen haben (1983:100f).
zu b): Die soziale Komponente
Die Besessenheit eines Kranken hat unmittelbare Auswirkungen
nicht nur auf ihn, sondern auch seine nähere Umgebung. Er wird
von denjenigen, die sich nicht unbedingt in seiner Nähe aufhalten
müssen, gemieden, denn man fürchtet, daß die Dämonen Ausschau
halten nach weiteren Opfern, die mit dem durch die Besessenheit
verunreinigten Kranken Kontakt halten, ihn versorgen müssen, und
sich selbst damit verunreinigen, also leichte "Beute" werden
(1983:52). Die Verwandten, der Kranke, wenn er kann, und die An-
wohner beginnen über Art und Umstände der Erkrankung miteinander
zu reden, es beginnt ein Diskurs über die Qualität der Krankheit.
Der hinzugezogene Experte, der Exorzist, nimmt die Aussagen der
Zeugen der Erkrankung, die deren allgemeinem Wissen über das
Wesen der Dämonen wiedergeben, und ergänzt und präzisiert sie
mit seinen tiefergehenden Kenntnissen, um daraus die Diagnose zu
stellen (1983:88f).
Besessenheit findet nicht in einem scharf umrissenen Gebiet, in
dem Körper eines einzigen Menschen statt; sie breitet sich aus,
beeinflußt das Leben anderer Menschen oder übernimmt Einflüsse
aus deren Leben. Die Menschen, die mit dem Kranken zu tun haben,
erinnern sich an Ereignisse, die ihnen zugestoßen sind und mit
der Besessenheit zu tun haben könnten, die Folge oder Ursache für
die dämonische Attacke gewesen sein könnten. Der Patient
verkörpert in seiner Krankheit auch die sozialen Probleme
anderer: "Demonic attack, while it finds its most acute manife-
station In the individual person oi the patient, can Signal and
and disordering the cultural and social universe of action and
experience (1983:101)". Sie müssen in einer Besessenheit nicht
nur ihre eigenen Interessen und Erfahrungen artikulieren, sondern
auch diejenigen der Männer; und es kommt vor, daß Frauen besessen
werden wegen eines Konflikts, der ganz andere betrifft, den sie
aber stellvertretend übernommen haben (1983:100f).
zu b): Die soziale Komponente
Die Besessenheit eines Kranken hat unmittelbare Auswirkungen
nicht nur auf ihn, sondern auch seine nähere Umgebung. Er wird
von denjenigen, die sich nicht unbedingt in seiner Nähe aufhalten
müssen, gemieden, denn man fürchtet, daß die Dämonen Ausschau
halten nach weiteren Opfern, die mit dem durch die Besessenheit
verunreinigten Kranken Kontakt halten, ihn versorgen müssen, und
sich selbst damit verunreinigen, also leichte "Beute" werden
(1983:52). Die Verwandten, der Kranke, wenn er kann, und die An-
wohner beginnen über Art und Umstände der Erkrankung miteinander
zu reden, es beginnt ein Diskurs über die Qualität der Krankheit.
Der hinzugezogene Experte, der Exorzist, nimmt die Aussagen der
Zeugen der Erkrankung, die deren allgemeinem Wissen über das
Wesen der Dämonen wiedergeben, und ergänzt und präzisiert sie
mit seinen tiefergehenden Kenntnissen, um daraus die Diagnose zu
stellen (1983:88f).
Besessenheit findet nicht in einem scharf umrissenen Gebiet, in
dem Körper eines einzigen Menschen statt; sie breitet sich aus,
beeinflußt das Leben anderer Menschen oder übernimmt Einflüsse
aus deren Leben. Die Menschen, die mit dem Kranken zu tun haben,
erinnern sich an Ereignisse, die ihnen zugestoßen sind und mit
der Besessenheit zu tun haben könnten, die Folge oder Ursache für
die dämonische Attacke gewesen sein könnten. Der Patient
verkörpert in seiner Krankheit auch die sozialen Probleme
anderer: "Demonic attack, while it finds its most acute manife-
station In the individual person oi the patient, can Signal and