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der Domkirche Christoph Friedrich Mickwitz in seinem Inventar der Domkirchc. Er
sagt bei der Inventarisirung der Wappen: ,,Diese mag nicht Stückweise bemerken. Sie
sind nicht des Papiers, geschweige meiner Mähe wehrt. Denn sie sind Gotte cm Gräuel,
weil sie vor der Welt was Hohes sind. Wozu sollen sie dienen? Kosten sie. nicht fein
viel? Mehr als zu viel. Manche Ärmuth könnte dadurch erquicket worden sein. Ziehren
sie nicht die Kirche? Die Kirche ist eine Versammlung der Gläubigen. Darinnen sind
solche Götzen-Bilder der eignen Ehre nur Schandflecke. Ey! die Verstorbenen haben hier-
mit ihre Ehre dem Herrn heiligen und aufopfern wollen ? Das hätten sie sollen im Leben
und in der That thun, nicht in vergüldeten hölzernen Trompeten, Degen und Pistolen etc.
vide i. Sam. 31, q. io — — — — —“. Sein Vorschlag, die Wappen zu verbrennen,
ist glücklicherweise nicht zur Ausführung gekommen.
Bei der nachfolgenden Aufzählung der Wappen sind diese nicht besonders be-
schrieben, sondern nur die Namen derer, die sie führten, nach den Inschrifts-
tafeln angegeben, da sie in dem bekannten Wappenbuch der baltischen adeligen
Familien von C. A. v. Klingspor, in Baron Toll’s Estl. Brieflade Theil IV. und E. v.
Nottbeck’s Siegel aus dem Revaler Rathsarchiv bereits abgebildet sind. Wo Ab-
weichungen zu konstatiren waren, sind sie angegeben; ebenso sind diejenigen Wappen
beschrieben, die als unbekannt angesehen werden mussten. Die Ahnenwappen sind
stets von unten nach oben aufgezählt und links und rechts dabei vom Beschauer
genommen. Für eine richtige Reihenfolge kann keine Gewähr geleistet werden, da
viele dieser kleinen Wappen zerstört sind, andere bei Reparaturen an falsche Stellen
kamen und zuweilen beliebig in das Laubwerk der Helmdecken eingefügt wurden.
Die Beschreibung der Wappen ist im heraldischen Sinne geschehen. Ein Verzeichniss
der Wappen von dem Oekonomen der Domkirche Joh. Martin Litsch, im Jahre 1728
angefertigt, führt 58 derselben mit Namen auf; zwei Nummern sind unausgefüllt ge-
blieben. Unter Nr. 63 werden drei Wappen als verfallen bezeichnet; unter Nr. i
wird der Altar aufgeführt und unter Nr. 2 5 die Rosenkranzkapelle mit ihren Wappen
genannt. Von den mit Namen aufgeführten 58 Wappen haben sich 47 erhalten.
Diesen sind bei der Neuaufnahme die entsprechenden Nummern des Litsch’schen
Verzeichnisses in Klammern beigefügt.
Ö Ö
a) An der Nordwand des Chores.
i. (4.) Fabian v. Uexküll, Erbherr auf Fickel, Pikfer und Mensen; geb. 7. Sep-
tember i676, gest
Ahnen wappen:
Links: 1. Plater v. d. Broel. 2. unbekannt. Gesp. Schild; im rechten gold.
Felde ein halber schw. Adler; im linken r. F. eine schw. Säule.) 3 Hahn. 4. Asserie
(b. u. g. quadrirter Schild, belegt mit einem damascirten Querbalken). 5. Drolshagen
(2 gekreuzte Schwerter in B., oben 1 Stern, unten 1 Mondsichel). 6. Tiesenhausen.
7. Treyden. 8. Plater v. d. Broel.
der Domkirche Christoph Friedrich Mickwitz in seinem Inventar der Domkirchc. Er
sagt bei der Inventarisirung der Wappen: ,,Diese mag nicht Stückweise bemerken. Sie
sind nicht des Papiers, geschweige meiner Mähe wehrt. Denn sie sind Gotte cm Gräuel,
weil sie vor der Welt was Hohes sind. Wozu sollen sie dienen? Kosten sie. nicht fein
viel? Mehr als zu viel. Manche Ärmuth könnte dadurch erquicket worden sein. Ziehren
sie nicht die Kirche? Die Kirche ist eine Versammlung der Gläubigen. Darinnen sind
solche Götzen-Bilder der eignen Ehre nur Schandflecke. Ey! die Verstorbenen haben hier-
mit ihre Ehre dem Herrn heiligen und aufopfern wollen ? Das hätten sie sollen im Leben
und in der That thun, nicht in vergüldeten hölzernen Trompeten, Degen und Pistolen etc.
vide i. Sam. 31, q. io — — — — —“. Sein Vorschlag, die Wappen zu verbrennen,
ist glücklicherweise nicht zur Ausführung gekommen.
Bei der nachfolgenden Aufzählung der Wappen sind diese nicht besonders be-
schrieben, sondern nur die Namen derer, die sie führten, nach den Inschrifts-
tafeln angegeben, da sie in dem bekannten Wappenbuch der baltischen adeligen
Familien von C. A. v. Klingspor, in Baron Toll’s Estl. Brieflade Theil IV. und E. v.
Nottbeck’s Siegel aus dem Revaler Rathsarchiv bereits abgebildet sind. Wo Ab-
weichungen zu konstatiren waren, sind sie angegeben; ebenso sind diejenigen Wappen
beschrieben, die als unbekannt angesehen werden mussten. Die Ahnenwappen sind
stets von unten nach oben aufgezählt und links und rechts dabei vom Beschauer
genommen. Für eine richtige Reihenfolge kann keine Gewähr geleistet werden, da
viele dieser kleinen Wappen zerstört sind, andere bei Reparaturen an falsche Stellen
kamen und zuweilen beliebig in das Laubwerk der Helmdecken eingefügt wurden.
Die Beschreibung der Wappen ist im heraldischen Sinne geschehen. Ein Verzeichniss
der Wappen von dem Oekonomen der Domkirche Joh. Martin Litsch, im Jahre 1728
angefertigt, führt 58 derselben mit Namen auf; zwei Nummern sind unausgefüllt ge-
blieben. Unter Nr. 63 werden drei Wappen als verfallen bezeichnet; unter Nr. i
wird der Altar aufgeführt und unter Nr. 2 5 die Rosenkranzkapelle mit ihren Wappen
genannt. Von den mit Namen aufgeführten 58 Wappen haben sich 47 erhalten.
Diesen sind bei der Neuaufnahme die entsprechenden Nummern des Litsch’schen
Verzeichnisses in Klammern beigefügt.
Ö Ö
a) An der Nordwand des Chores.
i. (4.) Fabian v. Uexküll, Erbherr auf Fickel, Pikfer und Mensen; geb. 7. Sep-
tember i676, gest
Ahnen wappen:
Links: 1. Plater v. d. Broel. 2. unbekannt. Gesp. Schild; im rechten gold.
Felde ein halber schw. Adler; im linken r. F. eine schw. Säule.) 3 Hahn. 4. Asserie
(b. u. g. quadrirter Schild, belegt mit einem damascirten Querbalken). 5. Drolshagen
(2 gekreuzte Schwerter in B., oben 1 Stern, unten 1 Mondsichel). 6. Tiesenhausen.
7. Treyden. 8. Plater v. d. Broel.