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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0032
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Geognostisches.

Unterer meißer Jura nnd (H). Ueber den Ornaten-
thonen des oberen brannen erheben sich überall die nur schmer
zu ersteigenden Steilmände des nnteren meißen. Jm Thal der
Schmiecha bis znm Hnndsrücken treffen mir sie als Jmpresfa-
thone nach der Leitmnfchel der Tkimbratuln impr688n, kleine
rauh verkieste Ammoniten nnd Gastropoden sind stets im Ge-
folge, deßgleichen Stielglieder von Pentacriniten. Kaum mendet
man sich aber von Streichen nnd Zillhausen her um die Ecke,
so haben wir am Böllat und meiterhin am Albmassiv eine
Kalkfncies mit Schwämmen, Schwammalpha, dessen anfüng-
liches erstmaliges Austreten am Weg von Wannenthal nach Bnrg-
felden cun besten beobachtet werden kann, neben welchem der
Böllat seine ganze Fülle von Schwämmen nnd Pentacrinus-
gliedern ergießt. Ueber diesem doppelgestalteten Alpha erhebt
sich fast ansnahmslos eine glatte, senkrechte, unersteigliche Fels-
wand, von ferne schon sichtbar, mit stets frisch angerissener Berg-
wand, da keinerlei Pflanzenwnchs an diesen Steilwünden haftet. Es
sind die wohlgeschichteten Betakalke Mauern zu vergleichen, welche
die eigentliche Felsenstirne des Albrands bilden. Dieselben Beta-
kalke bilden die erste Albfläche mit schmarzer Erde und den
gebleichten Kalkbrocken darin. Selten kommen die Ammoniten
darin anders vor als innig mit dem Gestein vermachsen, daß
eine Bloslegung der einzelnen Jndividuen nur selten gelingt.
Stellenweise aber hänfen sich in thonreicheren Bänken, sog. Bi pl ex-
kalken, plannlate und fleruose Ammoniten, neben ein-und zwei-
schaligen Muscheln und hastaten Belemniten, daß man wie am
Hundsrücken und bei Hossingen nur stannen muß über die Fülle der
Fossile. Eine P enta c rin it e nb an k mit Fucoiden oder Nulli-
poriten schließt gewöhnlich die Bank nnd mit ihr den unteren
weißen Jura ab.

Der mittlere weiße Jura (-^und8), die Grenze von
Beta zu Gamma macht nur da zu schassen, mo sich schon in
der Steilwand des Beta wieder Schwämme angesiedelt hatten
(Hörnle und Grat oberhalb Dürrwangen nnd Lanfen). Wo sich
dagegen eine Betasläche ansdehnt und hinter dieser neue sanste
,Höhen sich erheben, ist kein Zmeifel möglich. Ein tppisches Bild
bietet die Hochfläche von Burgfelden, auf welche vom Hersberg
aus zunächst ein mildes Thongamma niederschaut. Jn den
lichtgelben thonigen Mergeln sind die planulaten Ammoniten mit
Mundsanm und Ohren am allerbesten erhalten, desgleichen die Ap-
tpchus nnd Seeigel, unter den Terebrateln ist lorsdr. 8ud8trintn
 
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