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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0116
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98

Bevölkerungsstatistik.

(Fortsetzung von S. 95.)

Winterlingelr, Balingen, Geislingen, dagegen zeigen einige
andere der größeren gewerbsamen Ortschaften, nemlich Onst-
mettingen und Meßstetten, bei gleichsalls schon weitgehender
Theililng eine namhaft geringere Kindersterblichkeit von blos
23,60 und 20,31o./o, zugleich abcr auch eine geriugere Ge-
burtenzahl.

Es muß daher bei den uns zu Gebot stehendeu statistischen
Ziffern derzeit uoch dahill gcstellt bleiben, ob und in welcher
Weise Befchäftigung und Lebensart in den einzelnen Gemeiudcn
cincn llachtheiligen Einfluß auf Pflege und Auferziehung der
Neugeborenen durch die Mütter ausüben. Nach dem uns vor-
liegenden Iahresbericht des Oberamtsphysikats für 1867 finden
übrigens die Säuglinge in vielen Fällen durch den Mailgel au
Muttermilch eineu frühzeitigen Tod.

Judessen ist aus der beigegebeueu Tabellc über die Be-
wegung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeiuden des Bezirks
währeud der Periode 1871/78 foviel zu erkeuuen, daß unter
den 12 Gemeinden mit bedeutender, das Bezirksmittel von
31,86 o/o übersteigender Kindersterblichkeit sieben begriffen sind,
welche innerhalb der Ordnuugszifferu 2 — 9 eine das Bezirksmittel
von 4,50o/o erheblich übersteigende Anzahl Geborener vou 4,71
bis 6,00 auf 100 Einwohner aufweifeu, sodann zwei, welche bei
O.-Z. 11 und 13 eine mittelmüßige Prozentzahl von 4,65 uud
4,50 zeigeu, und drei, welchen bei O.-Z. 23, 24 uud 29 ciue
geringe Zahl Geboreuer von 4,02, 3,91 uud 3,23 o/o zukommt.
Es zeigt sich also auch hier, daß eine größere Kindersterblich-
keit meisteus entweder von sehr hohen oder vou sehr niederen
Geburtsziffern begleitet ist. (Vergl. die jüugst herausgegebene
Beschreibung des Oberamts Mergentheim S. 100).

Auch die Gesamtsterblichkeit ist in deu Orteu des Bezirks
mit größerer Kiudersterblichkeit von über 31,86^/0 natürlich eine
hohe, das Bezirksmittel vou 3,270/0 übersteigeude, und bewegt
fich bei 8 Ortschaften, inuerhalb der O.-Z. 23—31, zwischeu
3,48 uud 4,63 0/o, fo daß uur 4 Orte mit einer geringereu
Sterblichkeit vou 2,92 bis 3,200/0 (bei O.-Z. 14 — 20) sich
vorfinden.
 
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