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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0283
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264

Ortsbeschreibung.

Die Breite des Mittelschiffs ist l V2mal die eines Seiten-
schifss, annähernd 26 : 17 Fuß, die Gesammtlnnge etwa 3V2
Breiten, gegen 200 Fuß. Die Höhe der Arkaden und der in
die Kapellen führenden Bögen ist gleich, etwa wie die Breite
des Mittelschisss. Die Höhe des Mittelschissgewölbes wird auf
etwa 45 Fuß, die der Seitenschisfe ans etwa 36 berechnet ge-
wesen sein.

Von der inneren Ausstattruig ist hervorzuheben:

1. Die Kanzel anr vierten dcordpfeiler, von Meister Franz
ganz nach seinem Vertrag gemacht: mit Stafseln und einem
dnrchsichtigen Geländer, fünfseitig sür 5 Bilder (Ambrosins,
Hieronymus, Maria, Gregor, Augustin), ob denselben und da-
neben mit Hohlkehlen und Stüben, diese mit Postamenten, wie
auch der tragende Schast.

2. Der Altar vor dem Chorbogen zeigt ein hübsches ge-
schmiedetes Gitter und ein müchtiges Krncisip von schöner Re-
naissaneearbeit.

3. Sknlpturen in den Seitenschifsen: Unter den Gewölb-
ansätzen der Pseiler, sowie gegenüber in den Strebpfeilern sind
Brustfiguren biblischer Männer von lebendigem Ansdruck ein-
gelassen, nach innen israelitische Könige, nach außen Apostel;
dazu an den Giebelseiten die 4 Evangelisten. Ueber diesen
beiden bilden die Gewölbansätze kleine Baldachine; über den
Königen sind Schilde. Die Schlußsteine weisen z. Th. aus die
Heiligen hin, denen die Altäre geweiht waren; so in der ersten
südlichen Kapelle der hl. Gallus mit Bär; in der zweiten Ka-
pelle der jugendliche hl. Sebastian, auf den von den 4 Ecken
des Gewölbes 4 Armbrustschützen, als Gewölbträger, ihre Bolzen
schießen; in der 5. St. Katharina, nebst 2 Steinmetzzeichen:
I? wohl dem des Meisters Franz und ^ (s. u.). Außerdem in
der 3. das Balinger Wappen; in der 4. als Konsole ein Engel
niit einem Wappenfchild, anf dem ein Ring oder Kranz. Jn
der 4. Kapelle des Nordschisss ein Christnskops, in der ersten
die Buchstaben 80 und 88, dieselben vorne an der letzten nörd-
lichen Säule; in der dritten das Christnsmonogramm 388.

4. Anßen an der Nordseite ist ein alter Schlußstein (Widder-
kops in Laubwerk) an der Südseite ein steinernes Elenshorn
eingemanert.

5. Monnmente.

n) Das historifch wichtigste im südlichen Seitenschifs: der
Grabstein des jilngen Grafen Friedrich. Jnmitten des Steines
 
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