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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0033
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Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

17

c. Flülse und Mche mit ihren Thälern.

1) Der Neckar bildet, gegcn Nordoften fließend, auf eine Länge
von einer halben Stunde die östliche Grenze des Bezirks; der von
200—260 W. F. abwechselnd breite Fluß hat hier einen ziemlich
starken Fall *) und eine nicht unbeträchtliche Tiefe. Sein wiesen-
reiches eine Stunde breites Thal ist auf der linken Seite mit
einem fehr schroffen, jedoch nicht hohen und meist mit Reben be-
pflanzten Abhang versehen, während auf der rechten Seite flaches,
äußerst fruchtbares Ackerland sich ausdehnt.

Jn den Neckar fließen auf der linken Seite (die auf der rechten
gehören den Oberamtsbezirken Heilbronn und Besigheim an):

n) Die Zaber; sie entspringt cine halbe Stunde südwestlich
von Zaberfeld am nördlichen Abhange des Strombergs im Staats-
wald Zaberhalden in einer ziemlich starken Quelle, deren vortreffliches
Trinkwasser unter einer Esche zu Tage sprudelt. Von seinem Ur-
sprung bis nach Zaberfeld hat das Flüßchen eine nordöftliche und
von da bis zu seinem Austritt aus dem Bezirk eine östliche Richtung.
Das nur wenig gekrümmte muntere Flüßchen, welches aber zuweilen
stark und verheerend austritt, fließt während seines ^V^stündigen
Laufes, den es im Bezirk zurücklegt, durch Zaberfeld, an Weiler,
Pfaffenhofen, Güglingen, Frauenzimmern, Botenheim, Meimsheim
vorüber, und eine halbe Stunde unterhalb letzteren Orts über die
Bezirksgrenze, um bci Lauffen, O.-A. Besigheim, in den Neckar zu
münden. Auf diesem Weg durch den Bezirk treibt sie folgende
Mühlen: die Riesenmühle bei Zaberfeld, die Bogersmühle auf der
Markung Pfaffenhofen, eine Mühle in Pfaffenhofen, die Oel- und
Sägmühle unterhalb Güglingen, eine Mühle bei Frauenzimmern, die
Hengsimühle aus der Markung Botenheim, die St. Johannis- und
die Burgermühle Lei Brackenheim, und endlich die unterhalb Meims-
heim gelegene Schellenmühle. Ganze Länge des Flusfes 5 Stunden.
Das Zaberthal ist anfangs ziemlich enge und z. Th. mit namhaftcn
Gehängen versehen; bald aber, schon unterhalb Zaberfeld, treten aus
der rechten Seite die steileren Partieen des Strombergs zurück, und
nur auf der linken bildet der Abhang des Heuchelbergs bis nach
Güglingen die noch ziemlich steile und beträchtliche Thalwand. Von
Güglingen an entsernt sich auch der Heuchelberg von der Thalsohle,
nur noch feine flachen Ausläufer herab sendend, welche, wie auch die
vom Stromberg herziehenden Ausläuser, nur noch ganz sanfte Gehänge
gegen das eigentliche Thal bilden. Erst unterhalb Meimsheim, wo
der Fluß in die Lettenkohlengruppe sich einfurcht und weiter unten in
den Hauptmuschelkalk, ändert sich das Thal in auffallender Weise; die
früher eine ^/g Stunde breite Thalsohle verengt sich, die Thalgehänge

*) S. hier. die Beschreibung des Oberamts Besigheim.
Beschreib. von Württemb. 55. Hest. Oberamt Brackenheim. 2
 
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