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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0059
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Pflanzen- und Thierreich. Pflanzen.

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lagerungen des Heuchelbergs und die Niedcrungen des Strombcrgs
einnimmt, während die dürren, steilen Hänge, ja selbst die Stuben-
sandpartieen von (^uerous gessiiitiorn 8m. bewohnt werdcn. Die
Buche tritt mehr auf dcn Nord- und Westseiten und namentlich aus
den oberen rothcn Thonen in reinen Beständen auf. Die Hainbuche
spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Esche und Bergahorn einge-
sprengt zweifelhaft, wild vielleicht einige alte Bäume in der schwer
zugänglichen „finstern Klinge" (Cleebronn). Sehr selten ^.Inus iu-
63na b,. die graue Erle und hier wie auch anderwärts die thon-
reichsten Partieen, jedoch mit Kalkgehalt an den Wasserläufen licbend.
Zwei der größten Seltenheiten sind ferner der Wachholder und der
Kreuzdorn jktllamnus eutllurtiea I-.). Die übrigen Holzarten sind
untergeordnet (beide Linden, der rothe Hollunder, Zambueus raoe-
mosa T,.). Dagegen besitzt der Strom- und Heuchelberg den „Baum
des Unterlandes", nämlich 8orbus äomestioa b,. (Sperberbaum).
Es gibt Eremplare bis zu 16 Meter Höhe und 2 Knbikmeter
Jnhalt. Leider wird den jungen Bäumen eifrigst nachgespürt, um
sie dahin zu pflanzen, wo andere Obstbäume nicht mehr lohnend ge-
deihen, weshalb man sie häufig auf Aeckern, an Waldrändern, öden
Flächen nnd Wiesen in der Nähe des Waldes w. antrifft. Die auf
dem Schwarzwalv heimische Besenpsrieme (8partium sooparium)
kommt auf dem Stromberg vor. Zerstreut erscheint auch die Vogel-
beere (8orbus guouparia), namentlich häufig ist aber die Elsebeere
(8orbus torminulis) und wilde Birn- und Apfelbäume. Von den
jetzt überall eingeführten Nadelhölzern (Fichte, Edeltanne, Lärche) ist
vielleicht die Forche ursprünglich wild an ihren paffenden Standorten,
wie auf öven Sandköpfen.

Die Waldstora ist entschieden ärmer als diejenige von Stuttgart
und Tübingen, es fehlen, wie schon erwähnt, verschiedene Bergformen.
Es mögen genannt werden: Trioäia clooumbons IZoauv.; k'estuoa
silvatiea b,. ; Fia lloxuosa T.; Ilolous wollis k,. rc. verbreitet.
Oarex maxima 8oop. (Stromberg); b,ur:ula silvatioa IZieb. an den
steilen Nordhängen ein lästiges Forstunkraut, das namentlich die Ver-
jüngung der Bestände durch scine starken, struppigen, geschlossenen
Rasen sehr hindert. 8oirpus setaoeus b,.; Eouvallaria kol^ona-
tum I^.; ^ntberioum ramosum Ib.; b,i!ium ^lartazon b,. —
Vom Neckarthal her an der untern Zaber „im Kaih" (Lauffen):
8eiIIa bikolia b,. — lüeuoojum vernum b,. im Kirbachthale am
Hofkammerwald Thiergarten (Ochsenbach), was hier ausvrücklich be-
merkt sein mag, da nach der neuen Flora von W. das Schneeglöck-
chen im Neckargebiet unterhalb Tübingen fehlen soll.

Die Orobiäeon sind nicht zahlreich vertreten, es fehlen auch
hier wieder die eigentlichen Waldwiesen. üimantoxlossum kiroinum
8pren§. nach der Flora von W. bei Ochsenbach, doch vergebens gc-
 
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