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Ortsbeschreibung.
gen Gasien durchzogen, die jcdoch, wie die bedeutcndcren Straßen,
makadamisirt, gekandelt und gut unterhalten sind. Von ösientlichen
Plätzen haben wir zu nenncn: den Mcuktplatz und die städtische AÜee,
melche außerhalb der Stadt an der Nordseite angelegt und mit
Kastanienbäumcn bepflanzt ist. Die mcist alten, zum Theil mit archi-
tektonischen Ornamentcn gezierten Wohnhäuser, welche vorherrschend
aus Holz mit steinerncm Unterstock erbaut sind, stehcn dicht gedrängt,
zuwcilen etwas unregelmäßig, größtentheils mit dcn Giebelseitcn gegen
die Straße gekehrt. Eine Ausnahme davon machen einige neuere Ge-
bäude, namemlich in der oberen Vorstadt, untcr denen sich die des
Or. Kerler, des Or. Meeh und dcs Gutsbesitzers Robert Winter
durch ihre schöne moderne Bauart besonders auszeichnen. Jm allge-
meinen trägt die Stadt das echte Gcpräge einer altwürttembcrgischen
Landstadt.
Von ösientlichen Gebäuden sind anzuführcn und zwar:
n. der Gemeinde gehörige:
1) Die Stadtkirche, früher KapeÜe zum h. Jakob, liegt im
nordöstlichen Theil der Stadt und bildet mit ihrcm an der Ostseite
sich erhebenden 181 W. F. hohen Thurm, dcr in ein schlankes acht-
seitiges Zeltdach ausgeht, eine bcsondere Zierde von Brackcnheim, so
zu sagen das Wahrzeichcn der Stabt. Das Gebäude stammt in seincn
hauptsächlichsten Thellen noch aus frühgolhischer Zett, wie die Fenster
an dcn unteren Geschosien des Thurmes, sowie die jctzt vermaucrten
kleincn schmalen hoch angebrachten Spitzbogenfenster an der Südseite
des Schisies beweisen. Das den Chor vertrctende hohe erste Geschoß
des Thurmes mit scinen schönen ungefüllten schlanken Spitzbogcnfen-
stern enthält innen ein kräftigcs schönprofilirtes Nippcnkrcuzgcwölbe mit
Roscttenschlußstcin, währcnd das brcite 1863 unter C. Beisbarths Lei-
tung innen erncuerte Schisi von cinem hohen hölzernen Tonnengemölbe
bedeckt wird, das mit schönen gothischen Blumengewinden bemalt ift,
eine im Zabcrgäu häusig vorkommende Anordnung. Von Kunst-
werken sind zu bemerken: im Schisi an der Nordwand, jetzt sast ver-
deckt, das sog. heilige Grab, eine Steinskulptur im gothischen
Stil, Christi Leichnanr' auf einem verziertcn Sarkophag steis daiicgend
in einer Flachnische, die von reichen gothischen Zieraten umgeben ist;
ferner an der Südwand die hölzerne Kanzel samt dem reichen Schaü-
dcckel im Spätrenaisiancestil, und zwei große 12^ hohe in Holz ge-
schnitzte u,nd bemalle, fast überreich in Farben und Vergolvung strah-
lenve Wandtaseln, zwei Prachtstücke im Stile der späteren Nenaissance^
sie enthalten in je sechs rechteckigen Fcldern die lebhaft geschnitzten
DarsteÜungen der Leivcnsgeschichle und zu Seiten in zierlichen Nijchen
die zwöls Apostel, dann oben groß und prachtvoll das Württem-
bergische und unten das Brandenburger Wappen. Beide Tascln
Ortsbeschreibung.
gen Gasien durchzogen, die jcdoch, wie die bedeutcndcren Straßen,
makadamisirt, gekandelt und gut unterhalten sind. Von ösientlichen
Plätzen haben wir zu nenncn: den Mcuktplatz und die städtische AÜee,
melche außerhalb der Stadt an der Nordseite angelegt und mit
Kastanienbäumcn bepflanzt ist. Die mcist alten, zum Theil mit archi-
tektonischen Ornamentcn gezierten Wohnhäuser, welche vorherrschend
aus Holz mit steinerncm Unterstock erbaut sind, stehcn dicht gedrängt,
zuwcilen etwas unregelmäßig, größtentheils mit dcn Giebelseitcn gegen
die Straße gekehrt. Eine Ausnahme davon machen einige neuere Ge-
bäude, namemlich in der oberen Vorstadt, untcr denen sich die des
Or. Kerler, des Or. Meeh und dcs Gutsbesitzers Robert Winter
durch ihre schöne moderne Bauart besonders auszeichnen. Jm allge-
meinen trägt die Stadt das echte Gcpräge einer altwürttembcrgischen
Landstadt.
Von ösientlichen Gebäuden sind anzuführcn und zwar:
n. der Gemeinde gehörige:
1) Die Stadtkirche, früher KapeÜe zum h. Jakob, liegt im
nordöstlichen Theil der Stadt und bildet mit ihrcm an der Ostseite
sich erhebenden 181 W. F. hohen Thurm, dcr in ein schlankes acht-
seitiges Zeltdach ausgeht, eine bcsondere Zierde von Brackcnheim, so
zu sagen das Wahrzeichcn der Stabt. Das Gebäude stammt in seincn
hauptsächlichsten Thellen noch aus frühgolhischer Zett, wie die Fenster
an dcn unteren Geschosien des Thurmes, sowie die jctzt vermaucrten
kleincn schmalen hoch angebrachten Spitzbogenfenster an der Südseite
des Schisies beweisen. Das den Chor vertrctende hohe erste Geschoß
des Thurmes mit scinen schönen ungefüllten schlanken Spitzbogcnfen-
stern enthält innen ein kräftigcs schönprofilirtes Nippcnkrcuzgcwölbe mit
Roscttenschlußstcin, währcnd das brcite 1863 unter C. Beisbarths Lei-
tung innen erncuerte Schisi von cinem hohen hölzernen Tonnengemölbe
bedeckt wird, das mit schönen gothischen Blumengewinden bemalt ift,
eine im Zabcrgäu häusig vorkommende Anordnung. Von Kunst-
werken sind zu bemerken: im Schisi an der Nordwand, jetzt sast ver-
deckt, das sog. heilige Grab, eine Steinskulptur im gothischen
Stil, Christi Leichnanr' auf einem verziertcn Sarkophag steis daiicgend
in einer Flachnische, die von reichen gothischen Zieraten umgeben ist;
ferner an der Südwand die hölzerne Kanzel samt dem reichen Schaü-
dcckel im Spätrenaisiancestil, und zwei große 12^ hohe in Holz ge-
schnitzte u,nd bemalle, fast überreich in Farben und Vergolvung strah-
lenve Wandtaseln, zwei Prachtstücke im Stile der späteren Nenaissance^
sie enthalten in je sechs rechteckigen Fcldern die lebhaft geschnitzten
DarsteÜungen der Leivcnsgeschichle und zu Seiten in zierlichen Nijchen
die zwöls Apostel, dann oben groß und prachtvoll das Württem-
bergische und unten das Brandenburger Wappen. Beide Tascln