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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0208
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Ortsbeschreibimg.

Aus der Markimg lief vom Ort gegcn den Balzkrof eine römische
Heerstraße und etwa 5 Minuten westlich vom Ort stößt man auf
der Flur Kalkbäukle oder an der Mühlhohle auf Gebäudereste.

Der 9iame dcs Ortes, welcher eine Wolfsangel im Wappen siihrt,
wird in älterer Zeit Batenhcim, Batenhin, Batteuhein, Bathenheim,
dann auch Bawtenene, Badana u. f. f. geschrieben und ist von dem
Mannsuamen Bato, Boto, abzuleiten. Währcnd seine wcltliche Ge-
schichte sehr unbedeutend ist, wird Botenheim frühe bekannt durch
Besttzungen mehrerer geistlicher Korporationen.

So schenkte schon den 16. Febr. 793 die oben (VII. 1) ge-
nannte Hildburg an das Kloster Lorsch eine Hube allhier, ferner den
20. Sept. 805 ebendahin Wolfmunt und seine Gattin Waldrat eine
Hube mit einem Mansus unv Gebäuden (6ocl. Uuur. l^lro. 3 522
und 3 526). — Jn der ersten Hälste des 12. Jahrhunderts erirarb
das Kloster Hirsau hier von Liutfrieds von Eberdingen Gattin
7 Jauchert Ackers, in der zweiten von Zeisolf von Brackeuheim zwei
Huben mit einem Weinberg (Oock. Ilirs. s. 43b, 69b); auch ver-
mehrte dieses Kloster seine hiesigcn Bcsitzungen bald beträchtlich, wie
daraus hervorgeht, daß es, durch Schulden gedrückt, den 10. Sept.
1284 Höfe, Hofstätten, Güter, Groß- und Kleinzehenten inner- und
außcrhalb Etters, Häuser, Keltern, Gülten, Zinsen und Zugehörden
hier und in. Bönnigheim um 600 Psund Heller an das Kloster
Vebenhausen verkaufte, was Bischof Friedrich von Speier den 3. Aug.
1286 bestätigte. Aber auch das letztgenannte Kloster gab alle scine
hiesigen Besitzungen im I. 1448 sür Zehenten in Münchingen an
Neinhard von Neipperg hin (Mone 3, 440. 4, 99 und 100).

Dem Kloster Odenheim bestätigte im I. 1161 K. Friedrich I.
den Besitz seiner hicsigen Güter. (Wirt. Urkb. 2, 135); nach dem
um 1420 geschriebenen Güterbuch dieses Klosters besaß dasselbe hier
einen Hof, welcher — auch Güter zu Cleebronn umfassend —- 21^,
19, 37 M. Aecker in Stücken von '/.z bis 10 M., 17 M. Wiesen,
zusammen 77'/.» M. in stch begriff (Mone 5, 54). Uebrigens er-
streckte sich dieser Besitz Des Klosters auch noch in die folgenden Jahr-
hunderte. — Dcn hiesigen Güterbesitz des Stifts Oberstenfelv bestätigte
Pabst Jnnocenz IV. den 11. Dec. 1247 (LurZermoister Oocl. ec^u.
1, 1142); dasselbe hatte noch im I. 1558 zwei Höfe hier (Würt.
Jahrb. 1840, 346). — Endlich besaß allda der Deutsche Orden schon
im I. 1438 eiuen Erblehnhof, das Stift Backnang 1456 einen
Wiesenzins und das Kloster Lttusen Gefälle. — Dagegen ist nicht
auf unser Boteuheim und den Balzhof zu beziehen, wenn die Abtei
Ebersheim-Münster im Elsaß schon im I. 994 Güter zu Bathen-
heim und Balthersheim hatte und P. Honorius III. diesen Besitz
im I. 1224 bestätigte, denn Battenheim und Balderheim sind zwei
bei einander gelegene Dörfer im elsäßischen Kanton Habsheim des
 
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