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Ortsbeschrcibung.
barcn Fiveicommiß mit Primogenitur-Ordnung crklärt wurden. Die
ncuesten Normcn in dieser Hinsicht gibt das Testament dcs Grafen
Adam Adalbcrt von N. vom 27. Jan. 1829, zu dcsscn näherer Er-
läukerung scine 4 Söhne dcn 25. Iuli 1833 ein Familicn-Statut
— mit Nachträgen vom 17. und 30. Mai, 20. Juni und 6. Juli
1834 — errichteten; die Bestätigung dieser Vcstimmungen erfolgte
von Seitcn Württembergs dcn 22. Jan. 1835 (Regbl. S. 234—243),
von Seiten Badens dcn 5. Aug. 1846 (Negbl. v. 1853 S. 77).
Die Familie trat früh der Reformation bei, denn fchon im I.
1531 bat der Natl) zu Heilbronn dcn Wolf von N. um seinen
evangelischen Prediger, damit er mit anderen Predigern der neuen
Lehre aus anderen Orten mit den dortigen Mönchcn disputiren helfe;
Wolf sagte es mit denen von Gemmingcn zu, jedoch kam die Dispu-
tation nicht zu Stande (Klunzinger 4, 43). Daher nahm auch im
30jährigen Kriege dcr kaiserliche Rath Graf Mar von Trautmanns-
dorf die neippergischen Güter in Besitz, gab sie aber nach Abschluß
des wcstphälischen Friedcns wieder heraus. Jn Folge dcr österreichi-
fchen Dienste wurde die Familie wicder katholisch, wahrscheinlich zu-
erst Graf Wilhelm Reinhard. Die zur evangelischen Religion stch
bckennendcn neippergischen Unterthanen blicben übrigens cvangclisch.
Tas ncippergische Wappcn, wie cs schon auf Sicgeln von 1281,
1289 ff. vorkommt (Mone 2, 217. 4, 352), sind drci Riuge, 2, 1
gestellt, und zwar silbcrn in rothem Feld. Die Dcvise ist: virtus
Luäors pnrutur.
Gleichnamige Familien gab es auch in Ocstcrreich, Sachsen,
der Schweiz; eiue Verwandtschaft mit denselben ist nicht nachweisbar,
aufsattend ist es jedoch, daß die Nydberg in der Schwciz, deren un-
fern Ragaz gelegcne Feste im I. 1437 von den Sargansern verbrannt
wurde, mit unseren Neipperg dasselbe Wappen führten (Joh. Stumpf
Schweizerchronik Ausg. Zürich 1606 S. 640). Durch Heirath ver-
bunden erschcint das Geschlecht in früheren Zeiten namentlich mit
den Liebenstein, Gemmingen, Massenbach, Handschuchsheim, Rüd von
Kollenberg, Späth, Stöffcln, Sickingen, Bubenhofen, Züllenhart,
Göler, Venningen, Sachsenheim, Mcnzingcn u. s. w. — Eine ncue
Familie bildet der Sohn dcs Grafen Adam Adalbert und der Erz-
herzogin Marie Louise, Wilhelm Albrecht, Graf von Montennovo,
durch kaiserliches Diplom vom 13. Aug. 1864 in den Fürstenstand
erhoben, k. k. Feldmarschalllieutenant, welcher in den österrcichischen
Kämpsen der Jahre 1848—49 in Jtalien und Ungarn und wiederum
in Jtalien im I. 1859 mit Auszeichnung diente.
Die hauptsächlichsten Besitzungen der Familie waren, beziehungs-
wcise stnd noch heutzutage:
1. Zu Neipperg. Die hiesige Burg, bezichungsweise Bnrgen,
die vordere oder untcre und die hintere oder obere oder neuere, mit
Ortsbeschrcibung.
barcn Fiveicommiß mit Primogenitur-Ordnung crklärt wurden. Die
ncuesten Normcn in dieser Hinsicht gibt das Testament dcs Grafen
Adam Adalbcrt von N. vom 27. Jan. 1829, zu dcsscn näherer Er-
läukerung scine 4 Söhne dcn 25. Iuli 1833 ein Familicn-Statut
— mit Nachträgen vom 17. und 30. Mai, 20. Juni und 6. Juli
1834 — errichteten; die Bestätigung dieser Vcstimmungen erfolgte
von Seitcn Württembergs dcn 22. Jan. 1835 (Regbl. S. 234—243),
von Seiten Badens dcn 5. Aug. 1846 (Negbl. v. 1853 S. 77).
Die Familie trat früh der Reformation bei, denn fchon im I.
1531 bat der Natl) zu Heilbronn dcn Wolf von N. um seinen
evangelischen Prediger, damit er mit anderen Predigern der neuen
Lehre aus anderen Orten mit den dortigen Mönchcn disputiren helfe;
Wolf sagte es mit denen von Gemmingcn zu, jedoch kam die Dispu-
tation nicht zu Stande (Klunzinger 4, 43). Daher nahm auch im
30jährigen Kriege dcr kaiserliche Rath Graf Mar von Trautmanns-
dorf die neippergischen Güter in Besitz, gab sie aber nach Abschluß
des wcstphälischen Friedcns wieder heraus. Jn Folge dcr österreichi-
fchen Dienste wurde die Familie wicder katholisch, wahrscheinlich zu-
erst Graf Wilhelm Reinhard. Die zur evangelischen Religion stch
bckennendcn neippergischen Unterthanen blicben übrigens cvangclisch.
Tas ncippergische Wappcn, wie cs schon auf Sicgeln von 1281,
1289 ff. vorkommt (Mone 2, 217. 4, 352), sind drci Riuge, 2, 1
gestellt, und zwar silbcrn in rothem Feld. Die Dcvise ist: virtus
Luäors pnrutur.
Gleichnamige Familien gab es auch in Ocstcrreich, Sachsen,
der Schweiz; eiue Verwandtschaft mit denselben ist nicht nachweisbar,
aufsattend ist es jedoch, daß die Nydberg in der Schwciz, deren un-
fern Ragaz gelegcne Feste im I. 1437 von den Sargansern verbrannt
wurde, mit unseren Neipperg dasselbe Wappen führten (Joh. Stumpf
Schweizerchronik Ausg. Zürich 1606 S. 640). Durch Heirath ver-
bunden erschcint das Geschlecht in früheren Zeiten namentlich mit
den Liebenstein, Gemmingen, Massenbach, Handschuchsheim, Rüd von
Kollenberg, Späth, Stöffcln, Sickingen, Bubenhofen, Züllenhart,
Göler, Venningen, Sachsenheim, Mcnzingcn u. s. w. — Eine ncue
Familie bildet der Sohn dcs Grafen Adam Adalbert und der Erz-
herzogin Marie Louise, Wilhelm Albrecht, Graf von Montennovo,
durch kaiserliches Diplom vom 13. Aug. 1864 in den Fürstenstand
erhoben, k. k. Feldmarschalllieutenant, welcher in den österrcichischen
Kämpsen der Jahre 1848—49 in Jtalien und Ungarn und wiederum
in Jtalien im I. 1859 mit Auszeichnung diente.
Die hauptsächlichsten Besitzungen der Familie waren, beziehungs-
wcise stnd noch heutzutage:
1. Zu Neipperg. Die hiesige Burg, bezichungsweise Bnrgen,
die vordere oder untcre und die hintere oder obere oder neuere, mit