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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0471
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Zabcvfeld.

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Wie in andcrcn edelmcurnischen Orten gab es hier seit der Mitte
des 17. Jahrhunderts ziemlich viele Juden; auch zogen zu Anfang
des 18. Jahrhunderts die noch hier vorhandeneu Familien Jaggy
und Burgäzzy aus der Schweiz hierher.

Der Deutschmeister hatte hier einen Erblehenhof und bezog noch
im 17. Jahrhundert 8 Eimer, 8 Maas Wein jährlicher Gefälle.

llnter den im I. 1351 aufgeführten Geistlichen des Zabergäus
(vrgl. ob. Vll, 2) erscheint der Kirchherr zn Zaberselv und sein
Pfarrcr. Das Patronat der Pfarrel stund seit dem Ende des 14.
Jahrhunderts ver Familie Sternenfels als württembergisches Lehen
zu, wogegen sie die Frühmesse samt dem neuen Llltar als Eigenthum
hatte (Lgb. v. 1573).

Ein srüher selbständiger Weiler, welcher zuerst „vor der Bach"
dann abcr „Federbach" geschrieben worden, soll jetzt ganz in Zaberseld
ausgegangen sein (Klunzinger 3, 245).

Zu der Gcmcinde gehört:

Die Reisenmühle, mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang,
Stunde unterhalb des Mutterorts an der Zabcr gelegen.

Nach dem Lagerbuch von 1573 gab es zu Zaberfeld 3 Mahl-
mühlen, von denen zwei Sternenfels zinsbar waren, und in dem
Landbuch von 1624 wird die Reisenmühle ausdrücklich in dieser
Eigenschast genannt. AÜe diese Mühlen waren für Ochsenberg, Zaber-
feld und Michelbach Bannmühlen. — Schon im I. 1437 verkauste
das Kloster Hirsau 38 Schfl. Haber auf Zaberfelder Mühlc an
Schwarzfriz von Sachsenheim (Klunzinger 3, 238).

Zu der Zaberfelder Markung gehören heutzutage drei besonders
versteinte Markungen, Mördcrhauser, Ramsbacher unv Muitersbacher
Marktlng, von welchen die beiden ersten jedcilfaüs an abgegangene
Orte erinnern.

Mörderhausen, Morderhausen, Mordershausen, V? Stunde
südwestlich von Zaberfeld, kommt als Ort im I. 1289 vor (ob.
S. 305). Jm I. 1532 bat Hans Raincr von Zaberfeld, ihm diese, dem
Fürstenthum Württemberg mit allcr Gerechtigkeit unv Zugehörde
eigenthümlich zugehörige, aber länger denn Menschengedenken abge-
gangene und verlegene Markung gcgen einen Jahreszins zu leihen,
worauf er aus dieser Hofstatt ein Haus errichten wolle. Später er-
scheint hier die sternenfelsische Familie niit Lchensbesttz. Wie zu Leon-
bronn hatte Württemberg auf dieser Markung das Gelait, die lanv-
sträßliche und forstliche Obrigkeit allein, sonst aber dic Obrigkeit,
Gerechtigkeit, Gcbot, Verbot, Frevel, Bußen und Strasen mit Sternen-
fels gemein; auch hinsichtlich der malefizischen Uebclthäter, Processtrung
Bcschr. von Württemb. 53. Heft. Oberamt Brackenheim. 29
 
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