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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0234
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218

OrtLbeschrcibung.

Etwa Stunde nordwcstlich von Enchcrg lag ciuf der Flur
Thailstngen dcr längst abgegaugene Ort Dagclfingcn, der schon im
Jahr 1100 in einer Urkunde des Klosters Lorsch gcnannt wird.
Jn der Nähe fiihrte eine Nömerstraße (hohe Straße gcuannt) vornber.

Jm Enzthal stand östlich vom Ort auf dcn sog. Breitäckcrn
cine Muhle.

Enzberg (Lmssderc:1i 1100) gehörte wie Dürrmenz ursprünglich
den Kraich- und Enzgaugrafcn ans dcm salischcn Fürstenstamm
(Wiirtt. Jahrb. 1844, 166) nnd kam von ihncn an die Grafen
von Jngershcim und dercn Nachkommcn, dic Grafen von Calw.
Zwischen 1190 und 1197 trägt Graf Conrad von Calw dem Erz-
bischof Johann von Trier dic Burg Euzberg zu Lchcn auf, was
Kaiser Hcinrich IV. bestätigt (Stälin Wirt. Gcsch. 2, 375, 384).
Die Herrschaft Enzberg, zu der Enzberg, Dürrmcnz und Nicfern
gehörtcn, trugcn von dcn Grafen vou Calw, dann von Vaihingcn
und zuletzt von Wirtemberg zu Lchcn die Hcrrn vou Enzberg, die
außerdem noch sich in die Vaihingischen Lchen Jliingen nnd Licnzingcn
mit dcn Herrn von Noßwag, mit dcnsclbcn iu Schmie, Schützingcn
und Zaisersweiher, mit dcm Kloster Maulbronn in Octisheim und
Oclbronn theilten, auch sonst in der Gcgcnd reich begütert waren.
Jhr Wappen war schon im 13. Jahrhundert ein Ning mit cincm
Edelstein (Mone Zeitschrift 1 , 357; 2, 217, 367; 5, 67, 79)
und ist jetzt noch im blauen Schild ein goldeuer mit eincm Rubin
besetztcr Ring, dcr auf roihcm Kisscn mit goldenen Quasten anch
den Helm ziert.

Dic Stammburg dcs Gcschlcchtcs, Hohcnniesern, lag im Va-
dischen bci Nicfern, wo uoch jetzt cin 1556 von dem badischen
Kanzler Amclius an die Stclle cincs im Ort vorhandcnen Burgstails
gcbautcs Schloß, dic Nicfernburg, stch befindet (Pflügcr, Psorzheim 61
und 269).

Zuerst erscheint 1186 Heinrich I. von Niefcrn (Monc Zeit-
schrift 1, 106), desscn Söhne Heinrich II. nnd Gerlach I. von Niefern
warcn (1219, Arch. Urk.). Von Heinrichs Söhnen sctzte Heinrich III.
(1230 —1259) die Hauptlinie Niefcrn fort, wclchc um dte Mitte
des 16. Jahrhundcrts ausstarb. Scin Brudcr Heinrich IV., 1236
gcnannt uävoeutus äe Himder^ (Archivurk.), ist dcr Stamiiivater
Der Nebcnlinie Enzbcrg. Der drittc Vruder Gcrlach II. hattc zwei
Söhnc, Albcrt I. und Heinrich V. Lctztcrcr nannte sich von Dürr-
menz (1282 Hcnrieus äc OurmLiws, putruus 11>isul>6tliu.6 üliuo
^lderti Iliovern, Mone Zcitschr. 2, 218) und ist der Stiftcr
dcr Nebenliiiie Dürrmcnz.

Dem Stifter der Enzberger Linic, Hciurich I. (IV.), genannt
Vinshcrrc, übertrng der Bischof von Speier um 1236 als seinem
Ministcrialen den Schutz dcr Llbtci Maulbronn, Lcn dcrsclbe zwar
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