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Drtsbeschreibuug.
leicht schon 1076 erwähnt ss. nnten Gochsen). Sie machten die
Burg und was dazn gehörte bald zur Ganerbschast d. i. Gemein-
besitzung aller männlichen und weiblichen Erben, die inuner
gemeinschastlich in die Verlassenschast aussterbender Mitglieder
eintraten (vgl. auch Widdern).
1334 kauste sich Diether v. Gennningen als Gemahl einer
Gosheim ein und wührend die ursprnnglichen Bnrgherren nm
die Mitte des 15. Jahrhunderts erlöschen, die andern Ganerben
v. Aschhausen, Beutingen, v. Erenberg, Hardenan, Heimberg,
Kochendorf, Maienfels, Nagelsberg, Psan, Schneider, Sickingen,
v. Stettenberg, v. Thalheim, v. Weinsberg und wie sie alle heißen,
theils aufhören, theils sich verziehen, ist die Familie v. Gem-
mingen bis ans diesen Tag im Besitz der Bnrg geblieben.
Von dern Lebeu iu der Burg entwirst die oben genanute Chrouik
eiu ausprecheudes Bild. Eberhard v. Gemmingeu gab 1544 seiuem
Sohu Eberhard seiue Pflegtochter Maria Greckiu vou Kocheudorf uud
blieb dieser also bei dem Vater iu eiuer Haushaltuug und grifs ihm
unter die Arme. Nachdem er so viele Iahre bei dem Vater gewesen
uud viele Kinder, theils sast gewachseu, hatte, uahm der andere Sohu
Reinhard no. 1561 auch eiue Frau, kam auch zu dem Vater ius Haus
und bliebeu iu einer gemeiueu Haushaltuug noch 11 Jahre, bis der
Vater starb und kam der dritte Bruder Haus Walther auch mit seiuer
Hausfraueu dazu, hielten mit einander Haus bis auf das Jahr 1582,
in welchem sie theilteu, uud war der älteste Bruder 60 Jahr alt, hatte
7 lebendige Kinder, alle gewachsen, und ich (Reinhard, der Chrouist)
war das jüugste uuter alleu, 5 Jahr alt. Täglich orcliimrie wurdeu,
wenu keiu Gast vorhauden, zweeu Tisch adeliche Persouen gespeist. Die
Administratiou ihres putriwonii uud Haushaltuug war also angestellt:
Der Aelteste nahm sich der wichtigsteu Sachen au, wo etwas zu couci-
pireu, zu reiten u. dgl. Mein Vater sahe füruehmlich aus dasjenige,
was täglich orcliimrio zu Haus vorfiel, nahm ein, gab aus :c. Ter
Jüngste traktirte die Gäste. Solches alles geschah in höchster Einigkeit.
Die Weiber wechselteu mit der Kücheuverwaltuug wöcheutlich um. Durch
solche gemeine Haushaltuug habeu sie ihre Nahrung sehr merklich
gebessert, kauften in solcher Zeit die Herrschaft Weinfeldeu im Thurgau
naheus um eiue Touue Golds u. A. (Mosers Neues Patriotisches
Archiv II, 486 ff.)
Jm Jahr 1856 kam zwischen den Freiherrn v. Gemmingen
Hornberger Stamms ein Theilnngsvertrag zn Stande. Hiernach
ist der Bestand des den Freiherren v. Gemmingen-Treschklingen
zngehörigen Theils des Ritterguts Bnrg solgender: das Schloß
mit Zngehör und Hösselinshof, 289,33 lln — 918 Morgen
Gärten und Güter aus Markung Bürg, 39 lln 124 Mrg.
ans Marknng Kocherthürn, 2 lln — 6Vs Mrg. aus Markung
Drtsbeschreibuug.
leicht schon 1076 erwähnt ss. nnten Gochsen). Sie machten die
Burg und was dazn gehörte bald zur Ganerbschast d. i. Gemein-
besitzung aller männlichen und weiblichen Erben, die inuner
gemeinschastlich in die Verlassenschast aussterbender Mitglieder
eintraten (vgl. auch Widdern).
1334 kauste sich Diether v. Gennningen als Gemahl einer
Gosheim ein und wührend die ursprnnglichen Bnrgherren nm
die Mitte des 15. Jahrhunderts erlöschen, die andern Ganerben
v. Aschhausen, Beutingen, v. Erenberg, Hardenan, Heimberg,
Kochendorf, Maienfels, Nagelsberg, Psan, Schneider, Sickingen,
v. Stettenberg, v. Thalheim, v. Weinsberg und wie sie alle heißen,
theils aufhören, theils sich verziehen, ist die Familie v. Gem-
mingen bis ans diesen Tag im Besitz der Bnrg geblieben.
Von dern Lebeu iu der Burg entwirst die oben genanute Chrouik
eiu ausprecheudes Bild. Eberhard v. Gemmingeu gab 1544 seiuem
Sohu Eberhard seiue Pflegtochter Maria Greckiu vou Kocheudorf uud
blieb dieser also bei dem Vater iu eiuer Haushaltuug und grifs ihm
unter die Arme. Nachdem er so viele Iahre bei dem Vater gewesen
uud viele Kinder, theils sast gewachseu, hatte, uahm der andere Sohu
Reinhard no. 1561 auch eiue Frau, kam auch zu dem Vater ius Haus
und bliebeu iu einer gemeiueu Haushaltuug noch 11 Jahre, bis der
Vater starb und kam der dritte Bruder Haus Walther auch mit seiuer
Hausfraueu dazu, hielten mit einander Haus bis auf das Jahr 1582,
in welchem sie theilteu, uud war der älteste Bruder 60 Jahr alt, hatte
7 lebendige Kinder, alle gewachsen, und ich (Reinhard, der Chrouist)
war das jüugste uuter alleu, 5 Jahr alt. Täglich orcliimrie wurdeu,
wenu keiu Gast vorhauden, zweeu Tisch adeliche Persouen gespeist. Die
Administratiou ihres putriwonii uud Haushaltuug war also angestellt:
Der Aelteste nahm sich der wichtigsteu Sachen au, wo etwas zu couci-
pireu, zu reiten u. dgl. Mein Vater sahe füruehmlich aus dasjenige,
was täglich orcliimrio zu Haus vorfiel, nahm ein, gab aus :c. Ter
Jüngste traktirte die Gäste. Solches alles geschah in höchster Einigkeit.
Die Weiber wechselteu mit der Kücheuverwaltuug wöcheutlich um. Durch
solche gemeine Haushaltuug habeu sie ihre Nahrung sehr merklich
gebessert, kauften in solcher Zeit die Herrschaft Weinfeldeu im Thurgau
naheus um eiue Touue Golds u. A. (Mosers Neues Patriotisches
Archiv II, 486 ff.)
Jm Jahr 1856 kam zwischen den Freiherrn v. Gemmingen
Hornberger Stamms ein Theilnngsvertrag zn Stande. Hiernach
ist der Bestand des den Freiherren v. Gemmingen-Treschklingen
zngehörigen Theils des Ritterguts Bnrg solgender: das Schloß
mit Zngehör und Hösselinshof, 289,33 lln — 918 Morgen
Gärten und Güter aus Markung Bürg, 39 lln 124 Mrg.
ans Marknng Kocherthürn, 2 lln — 6Vs Mrg. aus Markung