Bürg.
317
Alterthümer: Eine Römerstraße ist zu erkennen in der
hente von Neuenstadt über den Kocher iin Nordwesten an Bürz
vorbeiführenden Straße nach Züttlingen. Dieselbe führt etivas
östtich vom Hösselinshof über die Flnr „auf der Höhe^, weiter
durch den Hardthäuser Wald und krenzt die zmischen Kocher
und Zagst lausende Hohestraße beim trüben Drnnnen. Bürg
selber bildete eine römische Niederlassung, deren Spuren in dem
westlich vom Ort, nördlich vom Kocherthal an der Grenze der
Markung Kocherthürn, im „Mäurich,^ zu erkennen sind. Gesunden
wnrden dort Ziegel, Heizungsröhren, Reste von Grundmauern, in
einem Steinbruch in der Nähe des Mäurich eine vollständig
erhaltene römische Amphora. Vielleicht stand anch auf der Stelle
des jetzigen Schlosses ein röm. Kastell. Ueber die früher npuä
Du Laruolplium u OemuiiuA'a in Bürg aufgestellte Statue,
die wahrscheinlich in der Nähe von Bürg gefunden morden war,
jetzt aber gänzlich verschwunden ist, s. o. S. 233 s. Es stand
hier wohl auch eine Statue des Kaisers Caracalla. (Vgl.
Jäger, Württ. Jahrb. 5, 192.) Flnrnamen von Bedentung:
Burg und Burgwiese (Weinberge hinter dem Schloß), Mäurich,
Mauerweinberg. Jm Osterbach (Waldtheil) stand einst ein
Klösterlein (s. u.)
Auf der Höhe nördlich vom Ort sowie aus den Fenstern
des Schlosses und Pfarrhauses genießt man eine schöne Aussichk
von den Waldenburger Bergen bis zum Scheuerberg, über das
Thal und die Hochebene.
Bür g (ursprünglich Dativform von duro, Burg, 20, iu
äor dürAo) ist die alte Burg Gosheim — Gochsen, welche —
mit der Chronik Reinhards von Gemmingen 1631^) zu reden
— „nachdem dieses Schloß ganz Gemmingisch worden, endlich
den Namen Goßhaim gar verloren hat und heutigs Tags Bürg
allein genannt wird; dieweil aber der darzu gehörige Ackerbau
einem von Adel gar zu groß nnd schwer, so haben die vou
Gemmingen suoeeKZivs erstlich Hofleut angenommen und in den
Vorhos gesetzet, endlich nach und nach denselben und nächst an-
gelegene Gärten verbauen lassen und ein Dörflein daraus gebauet.^
Edle, welche von der schon 1420 als „die alte Veste^
bezeichneten Burg Gosheim sich nannten, werden seit 1253, viel-
Jäger, die Entstehung des Dorfes Bürg. Württ. Jahrbücher
1823. 1. S. 192 ff.
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Alterthümer: Eine Römerstraße ist zu erkennen in der
hente von Neuenstadt über den Kocher iin Nordwesten an Bürz
vorbeiführenden Straße nach Züttlingen. Dieselbe führt etivas
östtich vom Hösselinshof über die Flnr „auf der Höhe^, weiter
durch den Hardthäuser Wald und krenzt die zmischen Kocher
und Zagst lausende Hohestraße beim trüben Drnnnen. Bürg
selber bildete eine römische Niederlassung, deren Spuren in dem
westlich vom Ort, nördlich vom Kocherthal an der Grenze der
Markung Kocherthürn, im „Mäurich,^ zu erkennen sind. Gesunden
wnrden dort Ziegel, Heizungsröhren, Reste von Grundmauern, in
einem Steinbruch in der Nähe des Mäurich eine vollständig
erhaltene römische Amphora. Vielleicht stand anch auf der Stelle
des jetzigen Schlosses ein röm. Kastell. Ueber die früher npuä
Du Laruolplium u OemuiiuA'a in Bürg aufgestellte Statue,
die wahrscheinlich in der Nähe von Bürg gefunden morden war,
jetzt aber gänzlich verschwunden ist, s. o. S. 233 s. Es stand
hier wohl auch eine Statue des Kaisers Caracalla. (Vgl.
Jäger, Württ. Jahrb. 5, 192.) Flnrnamen von Bedentung:
Burg und Burgwiese (Weinberge hinter dem Schloß), Mäurich,
Mauerweinberg. Jm Osterbach (Waldtheil) stand einst ein
Klösterlein (s. u.)
Auf der Höhe nördlich vom Ort sowie aus den Fenstern
des Schlosses und Pfarrhauses genießt man eine schöne Aussichk
von den Waldenburger Bergen bis zum Scheuerberg, über das
Thal und die Hochebene.
Bür g (ursprünglich Dativform von duro, Burg, 20, iu
äor dürAo) ist die alte Burg Gosheim — Gochsen, welche —
mit der Chronik Reinhards von Gemmingen 1631^) zu reden
— „nachdem dieses Schloß ganz Gemmingisch worden, endlich
den Namen Goßhaim gar verloren hat und heutigs Tags Bürg
allein genannt wird; dieweil aber der darzu gehörige Ackerbau
einem von Adel gar zu groß nnd schwer, so haben die vou
Gemmingen suoeeKZivs erstlich Hofleut angenommen und in den
Vorhos gesetzet, endlich nach und nach denselben und nächst an-
gelegene Gärten verbauen lassen und ein Dörflein daraus gebauet.^
Edle, welche von der schon 1420 als „die alte Veste^
bezeichneten Burg Gosheim sich nannten, werden seit 1253, viel-
Jäger, die Entstehung des Dorfes Bürg. Württ. Jahrbücher
1823. 1. S. 192 ff.