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Ortsbeschreibung.
(Walldürn), und den Schenken von Limpurg, nach der Ersteren
Aussterben den Herren von Weinsberg verliehen. Als ihre
Lehensleute erscheinen theils Adelige, die sich von H. nannten
nnd bis 1354 mit Besitz in H., mit answärtigem noch bis
1466 vorkommen, theils andere benachbarte Edellente von Erm
stein, Gosheim, Jagsthausen rc. Die Kirche wurde vom Bischof
von Würzbnrg schon 1301 dem Kloster Schönthal einverleibt.
Vielleicht hal das Raumbedürfnis eben dieses Klosters, zusammen
mit Natnrereignissen — die Sage weiß von einem Erdbeben
nnd Neberschwemmnngen — noch im ersten Viertel des 14. Jahr-
hnnderts die Verlegung von Helmbund Stunde westlich aus
den letzten Auslänfer des Rückens zwischen Kocher nnd Brettach
herbeigeführt. So entstand vor 1325 ,^die neue Stadt Helm:
bnnd^, bald nnr die Neue Stadt, in, zu der Neuenstadt, ge-
nannt, doch so, daß noch cinige Zeit beide Orte zusammen
erwähnt werden, oder Nenenstadt die Bezeichnnng „Helmbnnd
genannt^ und namentlich die Pfarrei noch die Benennung Helm-
bnnd führt. Kirche und Kirchhos in H. blieben noch Zahr-
hnnderte im Gebrauch (^unter dem Boden der Kapelle erwarten
viele ehemalige Hofbedientc nnd Edle, v. Moser, v. Ellrichs-
hausen, o. Benlwiz u. A., sonderlich aber viele ans den benach-
barten Schlössern zn Dürg und Presteneck hieher gesührte Leich-
uanie den Tag ihrer Auferstehung^ Gratianus.) Das Kirchlein
blieb Pfarrkirche von Neuenstadt bis 1481, die letzte Beerdigung
in das Kirchlein fand 1756 statt, ein Gedächtnisgottesdienst
wurde darin alljährlich an Sommer Johannis bis 1790 gehalten.
Die „ncue Stadt^ mit 3 Thoren (Crnsins 2, 416) und
einer viel Streit vernrsachenden Vorstadt in Kocherthürner Markung
(s. Reg. 1367) bante sich auf uni 3 hervorragende Gebäude:
das Schloß der Herren von Weinsberg, die Kapelle zn Unserer
lieben Frauen neben dem Schloß nnd den Schönthaler Kloster-
hof mit der St. Erasmikapelle. Aber während dcr Abt von
Schönthal seinen Besitz stetig zunehmen sah, auch die 4 Kirchen-
pfründen (s. u.) wohlgediehen, waren die weltlichen Herrschafts-
verhältnifse bei der Mißwirthschaft des Hauses Weinsberg fehr
schwankende. Aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
hört man sast nnr von Verpfündungen Neuenstadts, bis dieses,
Stadt und Amt, 1450 dnrch Kauf gauz an den Pfalzgrafen
von Heidelberg kam, welcher die andere Hälfte der Hcrrschaft,
Stadt und Amt Weinsberg, schon 1412 —1440 crworben hatte.
Jn der Weinsbergischen Zeit residirten in N. manche Angehörige
Ortsbeschreibung.
(Walldürn), und den Schenken von Limpurg, nach der Ersteren
Aussterben den Herren von Weinsberg verliehen. Als ihre
Lehensleute erscheinen theils Adelige, die sich von H. nannten
nnd bis 1354 mit Besitz in H., mit answärtigem noch bis
1466 vorkommen, theils andere benachbarte Edellente von Erm
stein, Gosheim, Jagsthausen rc. Die Kirche wurde vom Bischof
von Würzbnrg schon 1301 dem Kloster Schönthal einverleibt.
Vielleicht hal das Raumbedürfnis eben dieses Klosters, zusammen
mit Natnrereignissen — die Sage weiß von einem Erdbeben
nnd Neberschwemmnngen — noch im ersten Viertel des 14. Jahr-
hnnderts die Verlegung von Helmbund Stunde westlich aus
den letzten Auslänfer des Rückens zwischen Kocher nnd Brettach
herbeigeführt. So entstand vor 1325 ,^die neue Stadt Helm:
bnnd^, bald nnr die Neue Stadt, in, zu der Neuenstadt, ge-
nannt, doch so, daß noch cinige Zeit beide Orte zusammen
erwähnt werden, oder Nenenstadt die Bezeichnnng „Helmbnnd
genannt^ und namentlich die Pfarrei noch die Benennung Helm-
bnnd führt. Kirche und Kirchhos in H. blieben noch Zahr-
hnnderte im Gebrauch (^unter dem Boden der Kapelle erwarten
viele ehemalige Hofbedientc nnd Edle, v. Moser, v. Ellrichs-
hausen, o. Benlwiz u. A., sonderlich aber viele ans den benach-
barten Schlössern zn Dürg und Presteneck hieher gesührte Leich-
uanie den Tag ihrer Auferstehung^ Gratianus.) Das Kirchlein
blieb Pfarrkirche von Neuenstadt bis 1481, die letzte Beerdigung
in das Kirchlein fand 1756 statt, ein Gedächtnisgottesdienst
wurde darin alljährlich an Sommer Johannis bis 1790 gehalten.
Die „ncue Stadt^ mit 3 Thoren (Crnsins 2, 416) und
einer viel Streit vernrsachenden Vorstadt in Kocherthürner Markung
(s. Reg. 1367) bante sich auf uni 3 hervorragende Gebäude:
das Schloß der Herren von Weinsberg, die Kapelle zn Unserer
lieben Frauen neben dem Schloß nnd den Schönthaler Kloster-
hof mit der St. Erasmikapelle. Aber während dcr Abt von
Schönthal seinen Besitz stetig zunehmen sah, auch die 4 Kirchen-
pfründen (s. u.) wohlgediehen, waren die weltlichen Herrschafts-
verhältnifse bei der Mißwirthschaft des Hauses Weinsberg fehr
schwankende. Aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
hört man sast nnr von Verpfündungen Neuenstadts, bis dieses,
Stadt und Amt, 1450 dnrch Kauf gauz an den Pfalzgrafen
von Heidelberg kam, welcher die andere Hälfte der Hcrrschaft,
Stadt und Amt Weinsberg, schon 1412 —1440 crworben hatte.
Jn der Weinsbergischen Zeit residirten in N. manche Angehörige