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Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0649
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Roigheim.

631

Leckach, welche manchmal austritt, ohne jedoch besonderen
Schaden zu thuu. Jn die Seckach inünden von den westlichen
Bergen herabkommend der Welzbach uud der Elmbach. — Die
ausgedehnte Markung, über die Höhen östlich und westlich von
der Seckach sich erstreckend, hat mittelfruchtbaren Boden, bei
dem Thon und Kalkerde vorherrscht. Das Klima ift der hohen
Lage ivegen weniger mild, kalte Nebel und FrühliugSfröste, auch
starke Nord- und Ostwiude kommen hie und da vor. Gewitter
sind häusig, Hagelschtag aber selten.

Auf der Markung fiuden sich Kalk- und Sandsteinbrüche;
aus diesen werden Sandsteiue nach außen abgesetzt. Auch ein
Gipslager wurde 1833 links an der Straße nach Möckmühl
gesunden.

Die Ortseinivohuer siud in mittlercn Vermögensverhält-
uissen; der vermöglichste Bürger besitzt ca. 100, der Mittelmann
ea. 20, die ärmere Klasse 1 Morgeu. Die Haupterwerbsmittel
bestehen iu Feldbau und Viehzucht. Es gibt 4 Wirthschaften
uud 2 Brauercien, sowie 4 Kramläden, eine Mahlmühle mit
eiuem Gerbgang und 2 Mahlgüngeu, eine Oelmühle mit Hanf-
reibe, eine Sügmühle mit Gips- und Oelmühle, ferner eine
Karton- und Pappendeckelfabrik mit der Wasserkraft der Seckach
etwas nördlich vom Ort.

Die Landmirthschaft kommt dem Betrieb in den südlicheren
Orten des Bezirks nicht gleich. Ter Morgen Acker kostet zwi-
schen 700 uud 400 Die Wiesen, von denen 48 Morgen

bewässert werden köunen, siud zweimähdig und kosten pr. Morgen
600, 300 bis 150 ->77.. Verkauft mird vou dem Futter wenig,
mehr muß zugekaust merden.

Der Weinbau wiid wegen der hohen Lage des Orts ganz
unbedeutend betrieben (s. o. S. 147).

Tie Obstzucht ist im Zuuehmen bcgriffen. Von der Ge-
meinde ist ein besonderer Bauniwart aufgestellt.

An Waldungen besitzt die Gemeinde 1000 Morgen Nadel-
wald und gemischtcn Wald. Der Erlös aus dem Erträgnis
derselben, ea. 3000 -^77. jührlich, fließt in die Gemeindekasse.

Die Weide wird im Sommer mit 500, im Winter mit
350 Stücken Vastardschafen vom Ortsschäfer befahrcn. Der
Pacht und die Pferchnutzung ertrageu der Gemeiude jährlich ca.
1900

Güterstücke, welche der Gemeiude gchöreu, siud um 1100-^7.
jährlich verpachtet.
 
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