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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0432
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408

Brtsbcschreibung.

spähen bedentet. Auch der sog. Hörenbühl, Von dsm man einc
weitgehende Aussicht genießt, scheint von den Römern als Späh-
und Lauschpunkt benützt worden zu sein. Die zunächst der Römer-
straße vorkommende Flurbeiiennnng „Lothsäuläcker" deutet auf ein
Monument, das hier aufgestellt war. Etwa ^/s Stunde südlich von
dem westlichsten Theile des Orts soll bei dem „spitzigen Stein
oder Schloßgarten" ein Schloß gestanden sein, daselbst fand man
Grnndmanern von Gebäuden und im Jahre 1830 zwei gemauerte
Gräber, die neben den menschlichen Skeletten ein kurzes Schwert
und römische Münzen enthalten haben sollen. Jn dem sog. hinteren
Häuble (Häule) wurde im Jahr 1857 ein Grabhügel aufgedeckt,
und in demselben unter Steinplatten in schieser Stellung zwei üier-
cinander liegende Skelette, mit dem Kopf gcgen Süden, Bruchstücke
von Gefässcn und ein Broncering nebst Kohlen aufgefunden.

Der Ort erscheint in der Geschichte das erste Mal den 10. Mai
779, als ein gewisser Erlobald alles, was er „in villa guas äioi-
tur blloroluestnlo iu paZo Oortoltipsrn" hatte, mit Ausnahme
eines Leibeigenen an das Kl. St. Gallen übergab (Wirt. Urkb. 1,
23). Den 24. Apr. (kestivituto seti Oeorxii, soilioet IX. Xal.
Llnii) 1094 erscheint ein Wolfrat von Flezclingen in einer Urkunde
des Kl. St. Georgen (Mone 9, 216) und den 2. Sept. 1234 be-
stätigte der Kanoniker Sigeboto zu Weißenburg ini Elsaß die Schen-
kung aller ihrer Güter zu Vlezilingen durch seine Mutter an das
Kloster Wald (hohenzoller- O.Amt —- Mone 6, 405).

Jm Anfange des 14. Jahrhnndcrts war der Ort im Besitze
der Herrn von Falkenstein. Den 13. Sept. 1328 verglichen sich
Erkinger Aigelwart von Falkenstein und die Gebauerschast zn Flöz-
lingen einerseits und Dietrich Bletz, zu Rottweil seßhaster Bürger,
und die Gebauerschaft zu Horgen andererseits wegen der Gränzen
der beiderseitigen Waide; Berthold von Falkenstein und sein Sohn
Hans verkausten im I. 1410 53 fl. und 40 Hühner Gülten all-
hier und in Schwenningen an Württemberg. Allein den 26. Sept.
1444 verkaufte Konrad von F. gegen ein Leibgeding von 300 fl.
jährlich init der Feste Unter-Falkenstein und seinem Antheil an der
Vogtei über das Kl. St. Georgen unter Anderem die halbeimDörfer
Flözlingen und Schwenningcn, ferner was die Falkenstein an diesen
Orten versetzt, die Lehenschaft der Kirche zu Fl. und diejenige der
oberen und niederen Kirche zu Schwenningen an deit Grafen Lud-
wig von Württemberg, und im I. 1449 verkauften die Söhne
Aigelwarts von Falkenstein, die Gebr. Jakob, Wilhelm und Hans,
unter Anderem weitere Antheile an Fl. und Schwenningen an den-
selben Grafen (Steinhofer 2, 865. 907. Sattler, Grafen 2, 141.
 
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