Horgen.
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Gartens stehen. Zu dem Hof gehört ein 421 Morgen großes Gut,
das von dem Eigenthümer Johannes Rapp rationell bewirthschaftct wird.
Nur etwa 10 Minuten östlich von Wildenstein stand auf einenr
schmalen, von 3 Seiten steil gegen die Eschach abfallenden Bergvor-
sprung die Burg Wildenstcin, von der noch wenige Mauerreste des
ehemaligen Steinhauses wild verwachsen und mit Wald umgeben
sichtbar sind.
Wildenstein*) kommt gegen Ende des >4. Jahrhunderts als ein
lupfensches Lehen der Familie Kirneck vor. Jm I. I8S9 wurde
Balthasar von Kirneck von Hans von Lupsen mit „Wildenstein der
Feste und dem Hofe", der dazu gehört, belehnt. -Allein die Erben
Bruns sel. von Kirncck, seine Brüder Melchior und Kaspar von K.,
verkauften den „Burgstall und Hof zu Wildenstein, aus der Eschach
bei Rottenstain gelegen, samt dem halben Gerichte und Gewaltsame
zu Hausen bei Rottweil" an das Kl. St. Georgen, welches im
I. 1466 von Gr. Heinrich von Lupfen mit diesen Besitzungen be-
lehnt wurde. Jn der Folge gehörte der Hof, auch der Burghof
genannt, zu dem württembergischen Klosteramte St. Georgen, war
jedoch in Rottweiler freier Pürsch uud malefizischer Obrigkeit gelegen
(Landb. v. 1624), und wurde im 17. und 18. Jahrhundert als
Erblehengut, übrigens in häufigem Wechsel au verschiedene Personen
hinausgegeben (so z. B. im I. 1675 an Johann Wilhelm Jm Thurm
zu Bießingen, Rathsobristen und Zeugherrn zu Schaffhausen). Den
15. Sept. 1843 kam der Hos von der Gemeinde Hausen ob Rott-
weil zu der Gemeinde Horgen.
*) Zum Theil nach gefälliger Mittheilung des Herrn Dr. L. Bau-
mann aus dem sürstl. fürstenbergischen Archive zu Donaueschingen. —
Dieses Wildenstein darf nicht verwechselt werden mit dem noch heut-
zutage bestehenden Schloß Wildenstein über der Donau iGem. Lciber-
tingen, bad. Bez.-A. Mößkirch). Das letztere Wildeustein ist entschie-
den das zimmerische, später helfensteinische und fürstenbergische lvrgl.
Ruckgaber, Zimmern an vielen Orten), sodann auch das wartendergische,
denn der erste Wartenberg, der sich von Wildenstein nannte: Konrad
erscheint von 1297 an in Orten begütert, welche bestimmt zn der Feste
im Donauthale zählen, z. B. Altheim (Bez.-A. Mößkirch). Zudem er-
scheinen die Zimmern als Bcsitznachfolger der Wartenberg und erhielten
auch im I. 1487 von K. Friedrich IV. die Erlaubniß, sich Herru von
Wildenstein zu nennen und das wildensteinische Wappen zu führen.
Ferner ist dasjenige W-, worüber im I. 1424 eine Fehde zwischen
der Stadt Rottweil und dem Pfalzgrafen Otto bei Rhein ausbrach
(vrgl. hierüber Ruckgaber, Rottweil 2b, 145 sf.), W. im Donauthale,
da in hierher gehörigen Nrkundeu die Beziehung zu Leibertingen ent-
schieden hervortritt, und da Rottweil den 11. Aug. 1425 seine Hälfte
an dem Schloß W. mit Zugehörungen um 600 fl. an Hans von
Zimmern verkaufte. Auch die im 13. Jahrhundert besonders in Kl.
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Gartens stehen. Zu dem Hof gehört ein 421 Morgen großes Gut,
das von dem Eigenthümer Johannes Rapp rationell bewirthschaftct wird.
Nur etwa 10 Minuten östlich von Wildenstein stand auf einenr
schmalen, von 3 Seiten steil gegen die Eschach abfallenden Bergvor-
sprung die Burg Wildenstcin, von der noch wenige Mauerreste des
ehemaligen Steinhauses wild verwachsen und mit Wald umgeben
sichtbar sind.
Wildenstein*) kommt gegen Ende des >4. Jahrhunderts als ein
lupfensches Lehen der Familie Kirneck vor. Jm I. I8S9 wurde
Balthasar von Kirneck von Hans von Lupsen mit „Wildenstein der
Feste und dem Hofe", der dazu gehört, belehnt. -Allein die Erben
Bruns sel. von Kirncck, seine Brüder Melchior und Kaspar von K.,
verkauften den „Burgstall und Hof zu Wildenstein, aus der Eschach
bei Rottenstain gelegen, samt dem halben Gerichte und Gewaltsame
zu Hausen bei Rottweil" an das Kl. St. Georgen, welches im
I. 1466 von Gr. Heinrich von Lupfen mit diesen Besitzungen be-
lehnt wurde. Jn der Folge gehörte der Hof, auch der Burghof
genannt, zu dem württembergischen Klosteramte St. Georgen, war
jedoch in Rottweiler freier Pürsch uud malefizischer Obrigkeit gelegen
(Landb. v. 1624), und wurde im 17. und 18. Jahrhundert als
Erblehengut, übrigens in häufigem Wechsel au verschiedene Personen
hinausgegeben (so z. B. im I. 1675 an Johann Wilhelm Jm Thurm
zu Bießingen, Rathsobristen und Zeugherrn zu Schaffhausen). Den
15. Sept. 1843 kam der Hos von der Gemeinde Hausen ob Rott-
weil zu der Gemeinde Horgen.
*) Zum Theil nach gefälliger Mittheilung des Herrn Dr. L. Bau-
mann aus dem sürstl. fürstenbergischen Archive zu Donaueschingen. —
Dieses Wildenstein darf nicht verwechselt werden mit dem noch heut-
zutage bestehenden Schloß Wildenstein über der Donau iGem. Lciber-
tingen, bad. Bez.-A. Mößkirch). Das letztere Wildeustein ist entschie-
den das zimmerische, später helfensteinische und fürstenbergische lvrgl.
Ruckgaber, Zimmern an vielen Orten), sodann auch das wartendergische,
denn der erste Wartenberg, der sich von Wildenstein nannte: Konrad
erscheint von 1297 an in Orten begütert, welche bestimmt zn der Feste
im Donauthale zählen, z. B. Altheim (Bez.-A. Mößkirch). Zudem er-
scheinen die Zimmern als Bcsitznachfolger der Wartenberg und erhielten
auch im I. 1487 von K. Friedrich IV. die Erlaubniß, sich Herru von
Wildenstein zu nennen und das wildensteinische Wappen zu führen.
Ferner ist dasjenige W-, worüber im I. 1424 eine Fehde zwischen
der Stadt Rottweil und dem Pfalzgrafen Otto bei Rhein ausbrach
(vrgl. hierüber Ruckgaber, Rottweil 2b, 145 sf.), W. im Donauthale,
da in hierher gehörigen Nrkundeu die Beziehung zu Leibertingen ent-
schieden hervortritt, und da Rottweil den 11. Aug. 1425 seine Hälfte
an dem Schloß W. mit Zugehörungen um 600 fl. an Hans von
Zimmern verkaufte. Auch die im 13. Jahrhundert besonders in Kl.