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Schöntag
Mannheim die erste Militärregierung auf badischem Boden ihre Arbeit auf. Das
Detachment F 1 E 2 begann auf örtlicher Ebene mit dem Aufbau einer Verwal-
tung.
Das Detachment E 1 C 3 errichtete am 27. April 1945 in Schwäbisch Hall eine
Militärregierung für Württemberg. Nach kurzem Aufenthalt in Schwäbisch
Gmünd wurde der Sitz am 8. Juli 1945 nach Stuttgart verlegt. Am gleichen
Tage nahm das Detachment H 1 E 2 seine Arbeit in Karlsruhe auf.
Am 19. September 1945 gab General Eisenhower in der Proklamation Nr. 2
die Zusammenfassung von Nordbaden und Nordwürttemberg zu einer Verwal-
tungseinheit, dem Land Württemberg-Baden, bekannt.
Wenige Tage vorher, am 10. September, war Dr. Heinrich Köhler zum Präsi-
denten des Landesbezirks Baden ernannt worden, wenige Tage später, am 24. Sep-
tember, wurde Dr. Reinhold Maier als Ministerpräsident des neuen Landes feier-
lich eingesetzt.
Zum 11. Oktober erfolgte eine Änderung in der Organisation der Militärregie-
rung in Nordbaden. Das Detachment E-7 erhielt für Nordbaden die Zuständig-
keit übertragen. Ihm waren die Kreisdetachments in Baden untergeordnet, es
selbst unterstand der Regionalen Militärregierung (Det. E-l) in Stuttgart.
Mit der Auflösung des Detachments E-7 am 28. Februar 1946 standen die
Kreisdetachments auch in Baden unter der direkten Aufsicht des Office of Military
Government Wuerttemberg-Baden (Det. E-l). Nur bei der deutschen Verwaltung
blieb mit der Landesbezirksverwaltung (Nord-)Baden eine halbautonome Mittel-
instanz zwischen den Ministerien und den Kreisen erhalten.
Zum 1. Juni 1946 änderte sich die Organisationsstruktur der Militärregierung
grundlegend, da sich die Aufgabenstellung verändert hatte.
Die Daten 28. März 1945 und 1. Juni 1946 begrenzen eine in sich geschlossene
Entwicklungsphase der amerikanischen Militärregierung im Land Württemberg-
Baden, die wiederum stärkste Auswirkungen auf den Aufbau der deutschen Ver-
waltung, die Bildung einer Regierung und auf das öffentliche Leben im weitesten
Sinne gehabt hat.
Die Militärregierung in Württemberg-Baden
Die Geschichte der Militärregierung läßt sich bis in die Jahre 1942/43 zurück-
verfolgen, als amerikanische Offiziere, unter ihnen ein Major William W. Daw-
son, Professor für Rechtswissenschaft an der Western Reserve University, in Char-
lottesville, Virginia, USA, in die School for Government of Occupied Territory
eintraten 4.
4 History of Military Government in Land Wuerttemberg-Baden to 30 June 1946,
part I The Narrative S. 77 f. Auch das Folgende beruht auf den Angaben dieser Ge-
schichte, soweit nicht anders angegeben. Zur Quelle vgl. unten S. 205. Vgl. Earl F.
Ziemke, The U.S. Army in the occupation of Germany 1944—1946. Army Historical
Series. Center of Military History United States Army (Washington, D.C., 1975).
Schöntag
Mannheim die erste Militärregierung auf badischem Boden ihre Arbeit auf. Das
Detachment F 1 E 2 begann auf örtlicher Ebene mit dem Aufbau einer Verwal-
tung.
Das Detachment E 1 C 3 errichtete am 27. April 1945 in Schwäbisch Hall eine
Militärregierung für Württemberg. Nach kurzem Aufenthalt in Schwäbisch
Gmünd wurde der Sitz am 8. Juli 1945 nach Stuttgart verlegt. Am gleichen
Tage nahm das Detachment H 1 E 2 seine Arbeit in Karlsruhe auf.
Am 19. September 1945 gab General Eisenhower in der Proklamation Nr. 2
die Zusammenfassung von Nordbaden und Nordwürttemberg zu einer Verwal-
tungseinheit, dem Land Württemberg-Baden, bekannt.
Wenige Tage vorher, am 10. September, war Dr. Heinrich Köhler zum Präsi-
denten des Landesbezirks Baden ernannt worden, wenige Tage später, am 24. Sep-
tember, wurde Dr. Reinhold Maier als Ministerpräsident des neuen Landes feier-
lich eingesetzt.
Zum 11. Oktober erfolgte eine Änderung in der Organisation der Militärregie-
rung in Nordbaden. Das Detachment E-7 erhielt für Nordbaden die Zuständig-
keit übertragen. Ihm waren die Kreisdetachments in Baden untergeordnet, es
selbst unterstand der Regionalen Militärregierung (Det. E-l) in Stuttgart.
Mit der Auflösung des Detachments E-7 am 28. Februar 1946 standen die
Kreisdetachments auch in Baden unter der direkten Aufsicht des Office of Military
Government Wuerttemberg-Baden (Det. E-l). Nur bei der deutschen Verwaltung
blieb mit der Landesbezirksverwaltung (Nord-)Baden eine halbautonome Mittel-
instanz zwischen den Ministerien und den Kreisen erhalten.
Zum 1. Juni 1946 änderte sich die Organisationsstruktur der Militärregierung
grundlegend, da sich die Aufgabenstellung verändert hatte.
Die Daten 28. März 1945 und 1. Juni 1946 begrenzen eine in sich geschlossene
Entwicklungsphase der amerikanischen Militärregierung im Land Württemberg-
Baden, die wiederum stärkste Auswirkungen auf den Aufbau der deutschen Ver-
waltung, die Bildung einer Regierung und auf das öffentliche Leben im weitesten
Sinne gehabt hat.
Die Militärregierung in Württemberg-Baden
Die Geschichte der Militärregierung läßt sich bis in die Jahre 1942/43 zurück-
verfolgen, als amerikanische Offiziere, unter ihnen ein Major William W. Daw-
son, Professor für Rechtswissenschaft an der Western Reserve University, in Char-
lottesville, Virginia, USA, in die School for Government of Occupied Territory
eintraten 4.
4 History of Military Government in Land Wuerttemberg-Baden to 30 June 1946,
part I The Narrative S. 77 f. Auch das Folgende beruht auf den Angaben dieser Ge-
schichte, soweit nicht anders angegeben. Zur Quelle vgl. unten S. 205. Vgl. Earl F.
Ziemke, The U.S. Army in the occupation of Germany 1944—1946. Army Historical
Series. Center of Military History United States Army (Washington, D.C., 1975).