Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rödel, Volker [Hrsg.]; Ammerich, Hans [Hrsg.]; Adam, Thomas [Hrsg.]
Säkularisation am Oberrhein — Oberrheinische Studien, Band 23: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2004

DOI Kapitel:
Armgart, Martin: Ein Frauenkloster, das überdauert hat: Die Dominikanerinnen von St. Maria Magdalena überm Hasenpfuhl in Speyer
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52740#0240

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
220

MARTIN ARMGART

privaten Verein übernommene Betrieb des Marienheims im Süden Speyers mit einer Fach-
schule für Sozialpädagogik, einer sozialpflegerischen Berufsfachschule, einem Kindergar-
ten und einem Altenheim118. Starthilfe leistete St. Magdalena für die Niederlassung weite-
rer Frauenkonvente in Speyer. Die vom Speyerer Vinzentiusverein eingeladenen
Niederbronner Schwestern (Schwestern von der Göttlichen Erlösung), die neben ande-
rem bis heute mit dem Speyerer St. Vincentius-Krankenhaus verbunden sind119, hatten
ihre erste Unterkunft ebenso beim Kloster von St. Magdalena wie das durch Bischof
Nikolaus von Weis begründete Institut der Armen Schulschwestern, seit 1972 Institut St.
Dominikus120. Seit kurzem ist das Kloster St. Magdalena Verehrungsstätte einer modernen
Heiligen. Die 1998 zur Heiligen erhobene Edith Stein (1891-1942) war dort von 1922-
1931 weltliche Lehrerin121. Bei der eingangs geschilderten Jubiläumsfeier von 1928
begrüßte Edith Stein namens des Klosters den eintreffenden Nuntius122. Durch diese Hei-
lige, durch das Lateinamerika-Engagement, in Speyer und der Vorderpfalz zudem recht
stark durch den Schulbetrieb sind die Dominikanerinnen von St. Magdalena heute
bekannt.

118 Handbuch des Bistums Speyer, hrsg. vom Bischöflichen Ordinariat Speyer, Speyer 21991,
S. 83f; Hermann, 750 Jahre (wie Anm. 4), S. 74-91; K.H. Debus, Kirchen und Religionsgemein-
schaften in Speyer seit 1918, in: Eger (wie Anm. 5), 2, S. 464-527 [hier: S. 481, 497f. und 500f.]. Zur
Ludwigshafener Schule des Klosters A. Küpper, Das Schicksal der Dominikanerinnenschule »Maria
Regina« in Ludwigshafen unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. Ein Beispiel nationalsozia-
listischer Schulpolitik, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 33 (1981), S. 175-211.
119 Zum vielfältigen Engagement des Ordens in der gesamten Pfalz jüngst D. Debus/
K. H. Debus, Das Wirken der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbron-
ner Schwestern) in der Provinz Pfalz. Bearb. in Verbindung mit der Provinzleitung, Esthal 2001, zu
den Anfängen in Speyer S. 81-93, zum St. Vincentius-Krankenhaus ebd. S. 145-149, zu Speyer auch
Debus, Kirchen (wie Anm. 118), S. 482, 493-495; kurz E. Pernpaintner/G. Proessl, Schwestern
vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern), in: F. Ebli (Hg.), Frauen in Speyer. Leben und
Wirken in zwei Jahrtausenden, Speyer 1990, S. 68f.; Handbuch Bistum Speyer (wie Anm. 118), S. 85.
120 Die 1852 errichtete Gemeinschaft bischöflichen Rechtes, 1892/93 dem Dominikanerorden
eingegliedert, war bis 1910 im Kloster St. Magdalena untergebracht. Sie ist heute die mitgliederstärk-
ste Ordensgemeinschaft der Diözese und engagiert sich neben Missions- und Entwicklungsarbeit in
Ghana in Unterricht und Krankenpflege, in Speyer in den Nikolaus-von-Weis-Schulen mit Internat;
150 Jahre Institut St. Dominikus Speyer. Dominikanerinnen 1852-2002, Speyer 2002, zu den heuti-
gen Einrichtungen S. 95-97; weiterhin Handbuch Bistum Speyer (wie Anm. 118), S. 90f; G. Dahl,
Institut St. Dominikus, in: Ebli, Frauen (wie Anm. 119), S. 60-64; Debus, Kirchen (wie Anm. 118),
S.481f.
121 Zur umfangreichen Literatur Edith Stein. Eine Bibliographie, Speyer 42001. Darstellung aus
dem Kloster A. Hermann, Edith Stein. Eine Skizze zu ihrer Speyerer Zeit, in: Ebli, Frauen (wie
Anm. 119), S. 99-106 und die Monographie A. Hermann, Die Speyerer Jahre von Edith Stein. Auf-
zeichnungen zu ihrem 100. Geburtstag, Speyer 1990.
122 Zur Begegnung der beiden Heiligen in Speyer Hermann, 750 Jahre (wie Anm. 4), S. 9 unter
Verweis auf die damalige strenge Klausur der Klosterschwestern.
 
Annotationen