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VORWORT.

Die Heidelberger Universitäts-Bibliothek besitzt eine Anzahl Handschriften, welche,
abgesehen von ihrer sonstigen Bedeutung, ihres Bilderschmuckes und ihrer kalligraphischen
Ausstattung wegen von hohem Werthe sind. Mögen Bibliotheken, wie die von Baris.
Rom, Wien, Florenz, München, Brüssel, London und Stuttgart sowohl der Zahl, wie dem
Kunstwerthe nach bedeutendere Sammlungen von Schätzen dieser Art enthalten, nach
einer bestimmten Richtung: hin steht die Heidelberger Universitäts-Bibliothek dennoch
allen voran. Nirgends nämlich sind illustrirtc Handschriften der altdeutschen Literatur so
zahlreich vertreten, wie hier, und wenn auch der Kunstwerth der Bilder an und für sich
in manchen Fällen nur ein geringer ist, so erscheinen dieselben doch kunstgeschichtlich
und kulturgeschichtlich von grösster Bedeutung. Daneben sind zahlreiche, hauptsächlich
aus alemannischen Klöstern stammende Handschriften religiösen Inhaltes vorhanden, welche
die Entwickelung der Büchermalerei vom IX. bis in's XVI. Jahrhundert hinein im Zu-
sammenhange verfolgen lassen.

Der Verfasser beabsichtigt, diese theilweise noch ganz verborgenen Schätze
mittelst eingehender Beschreibung und Erläuterung weiteren Kreisen bekannt zu machen.
Die beigefügten Tafeln sollen einerseits der Beschreibung zu Hilfe kommen, anderseits
zur Vennehrung des noch sehr der Vervollständigung bedürftigen Anschauungsmaterials
der mittelalterlichen Kunst beitragen. Die nachstehende Arbeit bildet somit zugleich eine
Ergänzung des zum Theil bereits vollendeten Handschriften-Kataloges der Heidelberger
Universitäts-Bibliothek nach kunstgeschichtlicher Seite hin.

Der Verfasser erfüllt eine angenehme Pflicht, indem er dem hochverdienten
Vorstand der Heidelberger Universitäts-Bibliothek, Herrn Hofrath Prof. Dr. Karl Zange-
meister, der die erste Anregung zu dieser Arbeit gegeben, sowie den Herren Biblio-
thekaren Dr. J. Wille und Dr. P. Hintzehnann, insbesondere aber auch dem Custos der
Handschriften-Abtheilung Herrn Dr. A. Koch für die freundlichst geleistete Unterstützung
seinen verbindlichsten Dank ausspricht.

Heidelberg im Juni 1887.

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Der Verfasser.
 
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