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Oechelhäuser, Adolf von
Das Heidelberger Schloss: bau- und kunstgeschichtlicher Führer — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.18588#0170
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— 162 —

Goliath / den kopff abschlug. — So gut gemeint, aber schlecht
gelungen, wie die Verse, sind zum Teil auch die Bildwerke.
In dem müde auf die Keule gelehnten, wohlproportionierten
Manne mit dem zart gekräuselten Bart und sanften Augen-
aufschlag ist ebenso wenig von dem starken Jovissohn etwas
zu spüren, (vgl. die untenstehende Abbildung), wie bei der
untersetzten und kurzbeinigen ersten Figur vom Helden
Israels, trotz des mächtigen Helmes auf seinem Haupte. Die
Figur des David ist nicht minder verhauen.

Bei den Statuen der mittleren Reihe fehlen die Unter-
schriften, doch lassen- die angebrachten Attribute leicht er-
kennen, daß es sich hier um allegorische Darstellungen fünf
christlicher und weltlicher Tugenden handelt. Die Stärke
mit der zerbrochenen Säule macht den Anfang, folgt der

Glaube mit den heiligen Bü-
chern in der Hand, in der Mitte
etwas erhöht oberhalb des Por-
tal-Abschlusses die Liebe,
zwei Kinder auf dem Arme
tragend, sodann die Hoff-
nung mit dem Anker und
schließlich die Gerechtig-
keit mit Schwert und Waage.
Auch hier mancherlei Manier
und Flüchtigkeit, aber im Gan-
zen doch mehr Kunstgehalt als
in der unteren Reihe.

Die fünf Figuren des ober-
sten Geschosses sind im Zu-
sammenhange mit den beiden
einsam in die luftige Höhe
ragenden Figuren der ehemali-
gen Giebelhäuser zu betrachten.
Dargestellt sind: Saturn,
seine Kinder fressend, Mars
in kriegerischem Schmuck, V e -
n u s mit Amor spielend,
Merkur mit Flügelhel^u und
Caduceus, Diana, an der
Fig. 23. Herkules Mondsichel im Haar — die
 
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