R. Egger
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Es. sind teils gewöhnliche Plattengräber2), teils
solche, wie sie für die späteren Jahrhunderte der
Antike auch anderwärts nachweisbar sind. Ein Ob-
longum, ca. 2*00 X O’8om, ist auf etwa 0*50“ roh
aufgemauert, Boden und Deckel bestehen aus einer
soliden Schieferplatte. Die Gräber sind entweder nach
der Kirche oder normal auf deren Richtung orientiert.
Die Leichen wurden in den OW angelegten Gräbern
so beigesetzt, daß der Tote mit dem Gesichte · der
Kirche zugekehrt ruhte; erfolgte eine Nachbestattung,
dann bettete man den Leichnam in umgekehrter Lage.
Fig. 15 zeigt die drei nebeneinander liegenden Gräber,
von denen zwei je Mann und Frau enthielten; die
übrigen waren schon durch den Pflug zerstört, allent-
halben aber fanden sich Knochenreste am ganzen
Hange bis zur Straßenböschung im W und fast bis
an die Reichsstraße im N. Im Anger östlich der
Kirche wurden überhaupt keinerlei Spuren von Kultur
vorgefunden, da dieser Platz erst durch die Anlage
des Dammes der Reichsstraße
gänzlich entsumpft worden
ist. Im SW kam ein größeres
Stück einer Grabeinfassung
zum Vorschein; die Mauern
sind trocken gebaut, inner-
halb waren die Skelette be-
reits zerstreut. Eine ähnliche
Trockenmauer lief am äußer-
sten Rande des Abhanges
(Fig. 16).
Während im Vorjahre
kein Grab Beigaben enthielt,
fanden wir heuer im Grabe
Fig. i6ß ein Bronzekreuz mit
17: Bronzekreuz.
aufgesetztem Bügel. An der Vorderseite desselben
sind Zierkreise eingestanzt, der Aufsatz ist in der
Mitte durchbohrt, die Rückseite trägt eine Nadel
zum Anheften wie die geAVÖhnlichen Scheibenfibeln
2) Die nächste Analogie bietet Lienz. Vgl. Meyer-
Unterforcher, Agunt 14 f. und Taf. 3 die gleichen
Plattengräber, die unzweifelhaft ebenfalls dem Fried-
höfe einer altchristlichen Kirche angehörten. Auch
hier liegt die Kirche wie zu St. Peter im Holz außer-
halb der geschlossenen antiken Stadt.
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Es. sind teils gewöhnliche Plattengräber2), teils
solche, wie sie für die späteren Jahrhunderte der
Antike auch anderwärts nachweisbar sind. Ein Ob-
longum, ca. 2*00 X O’8om, ist auf etwa 0*50“ roh
aufgemauert, Boden und Deckel bestehen aus einer
soliden Schieferplatte. Die Gräber sind entweder nach
der Kirche oder normal auf deren Richtung orientiert.
Die Leichen wurden in den OW angelegten Gräbern
so beigesetzt, daß der Tote mit dem Gesichte · der
Kirche zugekehrt ruhte; erfolgte eine Nachbestattung,
dann bettete man den Leichnam in umgekehrter Lage.
Fig. 15 zeigt die drei nebeneinander liegenden Gräber,
von denen zwei je Mann und Frau enthielten; die
übrigen waren schon durch den Pflug zerstört, allent-
halben aber fanden sich Knochenreste am ganzen
Hange bis zur Straßenböschung im W und fast bis
an die Reichsstraße im N. Im Anger östlich der
Kirche wurden überhaupt keinerlei Spuren von Kultur
vorgefunden, da dieser Platz erst durch die Anlage
des Dammes der Reichsstraße
gänzlich entsumpft worden
ist. Im SW kam ein größeres
Stück einer Grabeinfassung
zum Vorschein; die Mauern
sind trocken gebaut, inner-
halb waren die Skelette be-
reits zerstreut. Eine ähnliche
Trockenmauer lief am äußer-
sten Rande des Abhanges
(Fig. 16).
Während im Vorjahre
kein Grab Beigaben enthielt,
fanden wir heuer im Grabe
Fig. i6ß ein Bronzekreuz mit
17: Bronzekreuz.
aufgesetztem Bügel. An der Vorderseite desselben
sind Zierkreise eingestanzt, der Aufsatz ist in der
Mitte durchbohrt, die Rückseite trägt eine Nadel
zum Anheften wie die geAVÖhnlichen Scheibenfibeln
2) Die nächste Analogie bietet Lienz. Vgl. Meyer-
Unterforcher, Agunt 14 f. und Taf. 3 die gleichen
Plattengräber, die unzweifelhaft ebenfalls dem Fried-
höfe einer altchristlichen Kirche angehörten. Auch
hier liegt die Kirche wie zu St. Peter im Holz außer-
halb der geschlossenen antiken Stadt.