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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0468

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igi

J- Keil

I 92

145: Lysimachische Stadtmauer. Mauerpartie mit lurm.

meist gebieterischen Forderungen, die das Terrain
stellt, durchaus. Dagegen zeigt sich in der Anlage
und Verteilung der Mauerverstärkungen und der Aus-
fallspforten eine auffallende Ungleichmäßigkeit. Wäh-
rend von Natur aus sehr starke Strecken, wie der
stellenweise überhaupt nur von guten Kletterern er-

4) Vgl. Wiegand-Schrader, Priene 37; F. Krischen, Die Befestigungen von Her
Greifswald 1912 S. 23.

es fehlt nicht an Beispielen, wo sie — ohne hin-
reichenden Grund — von den Türmen abgerückt
oder sogar in ganz schutzlosen Mauerstrecken an-
geordnet sind. Diese und andere Ungleichmäßig-
keiten, z. B. in der Mauerkonstruktion und der Anlage
der Treppen lassen sich wohl kaum durch die An-

nahme erklären, daß den ein Ξ r-
große Freiheiten in der An Ξ
gelassen wurden; eher wird I
dürfen, daß Mangel an Gen
so gewaltigen ÄVerke leicht I —
das Bestreben, den großen lj = α
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Die Technik der Maue:| — t-
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den beiden aus großen Rust ~
Außenwänden ist mit klein Ξ—
ausgefüllt. Läufer und Bind· =_
mäßig und auf isodome Dur

klimmbare östliche Abstieg der Mauer von der Höhe
des Bülbüldagh (Fig. 141) durch zahlreiche, eng ge-
stellte Türme noch bedeutend verstärkt werden, sind
andere viel leichter zugängliche Mauerpartien auf ziem-
lich lange Strecken nicht nur ohne Turmschutz, son-
dern nicht einmal „en cremaillere“ geführt, eine Art
der Mauerverstärkung, die wie anderwärts4) auch in
Ephesos vielfach dort angewendet wurde, wo man
auf den allerdings wirksameren, aber wesentlich kost-
spieligeren Schutz der Türme verzichten zu können
glaubte. Ähnliche Ungleichmäßigkeiten zeigt die An-
lage der Ausfallspforten. In der Regel sind sie, wie
die Gesetze der Befestigungskunst es verlangen, un-
mittelbar neben den Türmen durchgebrochen, aber
 
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