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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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Gnirs, Anton: Grabungen im südlichen Istrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0297

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ι: Südecke des Wasserspeichers.


Grabungen im südlichen Istrien.

Die in dem letzten Bericht über die antike Heir-
schaftsvilla am Strand von Val Bandon angekündigte
Fortsetzung der Grabungen am Südufer dieser Bucht
ist im Frühjahre 1912 durchgeführt worden. Das
nunmehr aufgeschlossene Grabungsgebiet umfaßt den
östlichen Teil des Südflügels der Villa mit ihren
schon früher erkannten Wasserspeichern (vgl. Jahres-
hefte XIV Beibl. 159 ff. und Fig. 76, Komplex C
der Situationsskizze). Haben sich auch die im oben
genannten Berichte ausgesprochenen Erwartungen
hier nicht ganz erfüllt, so wurde doch neben einem
umfangreicheren, in den Sockelpartien erhaltenen
Bäubestand eine Reihe verschiedenartiger Klein-
funde gehoben, die einen weiteren Einblick in die
Verhältnisse der Villenanlage gewähren.
Die aufgedeckten Baureste gehören zwei ge-
trennten Objekten an, von denen das eine (Fig. 3 A)
den am Südufer der Bucht Val Bandon gelegenen
Villenkomplex gegen Osten schließt, während die
östlich vom Gange K (Fig. 3) entwickelte Anlage

einen für wirtschaftliche Zwecke eingerichteten Annex
bildet.
Wie der Bau A (Fig. 3) gestaltet war, läßt der
geringfügige Ruinenbestand nicht mehr zur Genüge
erkennen, ebenso haben die Raubgrabungen früherer
Jahre seine Verbindung mit dem westlich davon ge-
legenen Hauptbau völlig zerstört. Immerhin wird
einiges Detail des Innenbaues durch die Aufdeckung
einer Portikus in dem gangähnlichen Raum 71 deutlich.
Derselbe ist mit einem gut gearbeiteten Mosaik-
boden (weiß, mit zwei schwarzen Randbordüren)
ausgestattet. Der Stylobat seiner Freistützen ist an
monolithen Steinschwellen kenntlich, die auf dem
Mauerzug a b (Fig. 3) versetzt gefunden wurden.
Standspuren von Säulen oder Pfeilern ließen sich
nicht beobachten. Diese 3m breite Portikus scheint
in dem aufgedeckten Bau einen peristylen Hofraum
von ungefähr 7™ Breite zu bilden.
Der an dieses Objekt anschließende Korridor K
war ohne Eindeckung und ohne jeden Bodenbelag.

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