Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]: Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien (15.1912)

Hellenistische Bronzen aus Ägypten.
Der Typenreichtum hellenistischer Kleinbronzen ist so groß, daß selbst zwei so
umfängliche Sammlungen, wie die des Kairenser Museums (herausgegeben von
C. C. Edgar) und die kürzlich von Perdrizet in würdiger Weise veröffentlichte
prächtige Sammlung des Dr. Fouquet ihn auch im entferntesten nicht erschöpfen.
Andererseits aber scheint es für die Frage nach dem Wesen der alexandrinischen
Kunst (die natürlich bis spät in die römische Kaiserzeit hin lebt) und die nicht
minder wichtige nach dem Verhältnis von Orient und Europa im Zeitalter der
hellenistischen Kunst (die von Alexander bis auf Justinian reicht) förderlich,
wenn möglichst viel authentisches Material vorgelegt wird. Das hat mich ver-
anlaßt, in einigen Aufsätzen in den Athenischen Mitteilungen des deutschen archäo-
logischen Instituts einige Kleinbronzen aus Ägypten bekannt zu machen. Heute
möchte ich ihnen in diesen Jahresheften ein paar weitere Stücke meiner Samm-
lung folgen lassen.
i. Aus einem Kelch von Akanthusblättern taucht der Oberkörper eines
nackten Herakles auf, der mit dem rechten Arm die Keule schultert (vgl. die