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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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Heberdey, Rudolf: IX. Vorläufiger Bericht über die Grabungen in Ephesos 1907-1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0373

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126: Stadion mit Straße und Durchgangshalle.

IX. Vorläufiger Bericht über die Grabungen in Ephesos 1907—1911.
(Vgl. Jahreshefte X Beibl. 61 ff., XI Beibl. i f.)

In dem seit 1906 abgelaufenen Quinquennium
standen dem Unterzeichneten während der drei Cam-
pagnen September bis November 1907 und 1908
und Oktober bis November 1911 W. Wilberg und
Dr. Josef Keil, im Herbste 1907 auch Statthalterei-
oberingenieur F. Knoll zur Seite. Die für 19II ge-
plante Abschlußgrabung an der Doppelkirche und
den Stadtmauern konnte wegen Abhaltung H. Knolls
im Rahmen dieser Campagne nicht zur Durchführung
gelangen und wurde von den Herren Keil und Knoll
Mitte April bis Ende Juni 1912 nachgetragen, worüber
der Bericht unten (Sp. 183 ff.) folgt.
Wie in den Vorjahren hat auch während dieser
Periode das Unternehmen vielfache Unterstützung
seitens der k. u. k. Botschaft in Konstantinopel und
des k. u. k. Generalkonsulates in Smyrna erfahren.
Durch Gewährung längerer Urlaube an Herrn F. Knoll
haben die k. k. niederösterr. Statthalterei und das
k. k. Arbeitsministerium den Fortgang der Arbeiten
erleichtert und gefördert. Persönlich fühlen sich alle
Teilnehmer Herrn Heinrich Mattoni zu wärmstem Dank
verpflichtet für die wiederholten Spenden seines köst-
lichen Gießhübler Mineralwassers, dessen ausschließ-
Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. XV Beiblatt.

liehe Verwendung zumal im Cholerajahre 1911 ihnen
willkommenes Sicherheitsgefühl verlieh. Der österr.
Lloyd und die Südbahngesellschaft haben jeweils
den Expeditionsmitgliedern Fahrpreisermäßigungen
auf den Fahrten nach Smyrna gewährt. Allen diesen
Gönnern sei der schuldige Dank auch an dieser
Stelle wärmstens zum Ausdrucke gebracht.
Aus der Reihe der in verschiedenen Teilen
des Stadtgebietes durchgeführten Arbeiten seien jene
vorangestellt, die dem Abschlüsse oder der Fort-
führung älterer Untersuchungen galten.
An der Marienkirche wurde 1907 der 1905 nur
zum Teile freigelegte Zentralbau im Norden des
Westhofes (vgl. Jahreshefte X Beibl. 73 Fig. 12) voll-
ständig aufgedeckt. Große Schwierigkeiten bereiteten
dabei die gewaltigen Mauerklötze des in sich zusammen-
gestürzten Oberbaues; nach ihrer Beseitigung erwies
sich der teils aus Ziegelmauerwerk, teils aus mächtigen
Marmorblöcken bestehende Unterteil bis auf eine Höhe
von durchschnittlich 2m wohl erhalten (s. Fig. 129).
Für den Aufbau konnte Herr Knoll aus dem in situ
Erhaltenen und durch sorgfältige Beobachtungen an
den darübergestürzten Trümmern wertvolle Anhalts-

II
 
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