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Die Handschrift.
nahe identisch ist mit dem der Vitellins-Glosse.1 Den Hauptbestand-
teil der Hs. bildet der lateinische Psalter in der gallikanischen
Version, begleitet von einer altenglischen interlinearen
Übersetzung. Diese Partie, von f. 13a bis f. 119a reichend, wird
von f. 46 b bis f. 52 b unterbrochen durch eine lateinische Paraphrase
des 50. Psalmes. Dem Psalter folgen das nichtglossierte Tusillus
eram' und die glossierten Hymnen in der Reihenfolge, wie sie die
vorliegende Ausgabe zeigt. Anschließend an die Hymnen sindet sich
eine Litanei und einige Gebete, teilweise von jüngerer Hand her-
rührend. Den Schluß der Hs. (f. 149), ebenfalls von späterer Hand,
bilden chronographische Angaben in Altenglisch nebst einer Liste
westsächsischer Bischöfe.
Der Lateintext ist in englischen Minuskeln geschrieben; die
Glosse in der nationalen Insularschrift, in jenem breiten, ge-
drungenen und sicheren Schriftduktus, der vornehmlich den Hss. der
zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts eignet. Die Überschriften
sind in roten Kapital buchstaben ausgeführt, die Initialen abwechselnd
in Rot und Blau gehalten.
2. Der künstlerische Schmuck.
An künstlerischem Schmuck besitzt die Hs. fünf Beigaben im
Winchester Stil: zwei farbige Miniaturen, den gekreuzigten Christus
darstellend, auf f. 12 b und f. 52 b; außerdem drei farbenreich aus-
geführte Initialen B (auf f. 13 a), Q (f. 53 a) und D (f. 85 a) mit den
Anfängen der entsprechenden Psalmen 1, 51 und 101. Miniaturen
und Initialen zeigen gegenüber den übrigen Winchester-Handschriften
eine höherstehende Technik. Die vorgeschrittenere Entwicklung im
Stil äußert sich vor allem im völligen Fehlen von Gold, das z. B. in
den Winchester Gospels2, die dem frühen 11. Jahrhundert angehören,
noch in reichem Maße verwendet ist.3 Sämtliche künstlerischen
Beigaben der Fis. liegen in Reproduktionen vor; und zwar
f. 12 b bei Forshall, J., Catalogue of the Arundel Manuscripts
in the British Museum. London 1834.
— Platte 4.
f. 13 a Ibid.
f. 52 b bei Westwood, J, O., Facsimiles of the Miniatures and Or-
naments of Anglo-Saxon and Irish Ma-
nuscripts. London 1868. — Platte 49.
1 Hs. Cotton Vitellins E. XVIH des Brit. Mus.
2 Hs. Royal iD. IX des Brit. Mus.
3 Vgl. Kenyon, G., Facsimiles of Biblical Manuscripts in the
British Museum. London 1900. Zu Platte 17.
Die Handschrift.
nahe identisch ist mit dem der Vitellins-Glosse.1 Den Hauptbestand-
teil der Hs. bildet der lateinische Psalter in der gallikanischen
Version, begleitet von einer altenglischen interlinearen
Übersetzung. Diese Partie, von f. 13a bis f. 119a reichend, wird
von f. 46 b bis f. 52 b unterbrochen durch eine lateinische Paraphrase
des 50. Psalmes. Dem Psalter folgen das nichtglossierte Tusillus
eram' und die glossierten Hymnen in der Reihenfolge, wie sie die
vorliegende Ausgabe zeigt. Anschließend an die Hymnen sindet sich
eine Litanei und einige Gebete, teilweise von jüngerer Hand her-
rührend. Den Schluß der Hs. (f. 149), ebenfalls von späterer Hand,
bilden chronographische Angaben in Altenglisch nebst einer Liste
westsächsischer Bischöfe.
Der Lateintext ist in englischen Minuskeln geschrieben; die
Glosse in der nationalen Insularschrift, in jenem breiten, ge-
drungenen und sicheren Schriftduktus, der vornehmlich den Hss. der
zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts eignet. Die Überschriften
sind in roten Kapital buchstaben ausgeführt, die Initialen abwechselnd
in Rot und Blau gehalten.
2. Der künstlerische Schmuck.
An künstlerischem Schmuck besitzt die Hs. fünf Beigaben im
Winchester Stil: zwei farbige Miniaturen, den gekreuzigten Christus
darstellend, auf f. 12 b und f. 52 b; außerdem drei farbenreich aus-
geführte Initialen B (auf f. 13 a), Q (f. 53 a) und D (f. 85 a) mit den
Anfängen der entsprechenden Psalmen 1, 51 und 101. Miniaturen
und Initialen zeigen gegenüber den übrigen Winchester-Handschriften
eine höherstehende Technik. Die vorgeschrittenere Entwicklung im
Stil äußert sich vor allem im völligen Fehlen von Gold, das z. B. in
den Winchester Gospels2, die dem frühen 11. Jahrhundert angehören,
noch in reichem Maße verwendet ist.3 Sämtliche künstlerischen
Beigaben der Fis. liegen in Reproduktionen vor; und zwar
f. 12 b bei Forshall, J., Catalogue of the Arundel Manuscripts
in the British Museum. London 1834.
— Platte 4.
f. 13 a Ibid.
f. 52 b bei Westwood, J, O., Facsimiles of the Miniatures and Or-
naments of Anglo-Saxon and Irish Ma-
nuscripts. London 1868. — Platte 49.
1 Hs. Cotton Vitellins E. XVIH des Brit. Mus.
2 Hs. Royal iD. IX des Brit. Mus.
3 Vgl. Kenyon, G., Facsimiles of Biblical Manuscripts in the
British Museum. London 1900. Zu Platte 17.