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Oettingen, Ernst von [Gefeierte Pers.]; Sutor, Kaspar [Bearb.]; Helfenstein-Wiesensteig, Katharina von [Bearb.]; Pancratius, M. [Bearb.]
Drey Christliche Catholische Leichtpredigen. Weylandt deß Hoch vnd Wolgebornen Grafen vnd Herrens/ H. Ernesti deß Aeltern Grafens zu Ottingen/ Röm. Keys. Mayestät/ auch Churfürstlichen Durchleucht in Bayern Raths/ Cammerherrens vnd Stadthalters zu Wembdingen/ [et]c.: So in dem Jahr 1626. den 18. Mayen/ Nachmittag zwischen drey vnd vier Vhren/ in Gott seligklich endtschlaffen. Deren zwo gehalten worden Auff der Begräbnuß/ vnd dreyssigist in dem würdigen Gottshauß Kirchen der Graffschafft Öetingen/ Die dritt aber zu Dünckelspül ... — Gedruckt zu Dilingen: in Verlegung Caspari Svtoris, 1631 [VD17 16:752869Y]

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https://doi.org/10.11588/diglit.61580#0023
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Leichtpredig. 17

ſentoͤnden. So hat auch der Allmaͤchtig GOtt / Ihre Gn: dife Onad
ertheitet / daß er nicht allein in ſeinem Vatterland / ſondern auch auff
ſeinem eignen Schloß / vnd in beyſein ſeiner Frawen Gemahlin /
auß diſem Jammerthal abgefordett worden / da doch ſeiner Gebruͤ⸗
der vier auffer deß Vatterlandts geſtorben ſennd.

So iſt auch auß diſem / daß es ſo gehlingen zugangen / nicht zu-
ſchlieſſen / dab er Heri Graf eines boͤſen Todts geſtorben ſey: Oder av
ber daß jhne Gott / wegen begangner Suͤnden geſtrafft! Oder ſonſten
andere Gedancken zu ſchoͤpffen / wie die vnnerſtaͤndige Vnerfahrne
tenth zuthunpfiegen. Dann ein gaͤhcher Todt kein boͤſer Zodt iſt / ſonder
allein wann der Menſch auſſer der Huld vnnd Gnaden GOttes / in
Todrfünden ſtirbt: Diß iſt ein boͤſer Todt: Mors peceatorum peſſima,
wie der H. Dauid ſagt / welches aber von dem Herrn Grafen nicht zu-
glauben / wegen vorangezogner ſeiner Pietet / Gottſeligkeit / Liebe /
Hoffnung vnd vertrawen / ſoer in GOtt / die helligſte Mutter SOttes
Manr 1ı AM, S Franciſoum, vnd andere ſeine patronos geſetzt hat / die jh-
me ohne zweiffel in diſem letſten gefaͤhrlichem Paß werden deyge-
ſprungen ſeyn / ſeitenmahlen ſie keinen / der in ſie vertrawt / oder jhnen
gedient jemahlen verlaſſen. Deßgleichen machet vns ein beſſers Hof-
fen ſein groſſe Lieb gegen den Armen / vnnd vilfaͤltige guͤtte Werck der
Barmhertzigkeit: Weil der Pſalmiſt von dergleichen außtrucklich be-
zeugt / daß GOtt jhnen in der Stund deß Todts werden zu hilff kom-
men: Pſal. 40. Beatus vit, qui intelligit ſuper egenum & pauperem, in
die mala liberabiteum Dominus. Ein böfer Tag fuͤr die Suͤnder iſt der
Tas deß Todts / wie gehoͤrt: Wann aber ſolcher ſich der Armen an-
nimbt / ihnen guts thut wie vnſer Herr Geaf gethon / ſo verheiſt G Ott
durch den Mund deß Propheten / daß er jhne erietten woͤlle. Deßhal-
ben / wie gemeldt / koͤnden vnd ſollen wir billicher maſſen hoffen / der All-
mechtige habe in diſer Stund ihme Herin Grafen / auch Gnad vnnd
Barmhertzigkeit widerfahren laſſen.

So iſt auch / fuͤrs dritte / ex genere mortis, ſtatus animæ, mit ni-
chten zuurcheilen: Dann mancher ſtirbt durch die Hand deß Nach-
richters / wie die H. Martyrer / vnd auch vilarme Suͤnder: Oder aber
an der Peſtilentz: Oder aber eines gar ſchmertzlichen vnd gleichſamb
wuͤttenden Todts: Oder kommet ſonſten vmb im Krieg / im Waſſer /
Fewr / oder ſterben ſonſt gaͤhlingen von dem Gwalt G Ottes beruͤrt /
von einem Catarr erſteckt / ꝛc vnd fahret wol / ſtirbt beſſer alg mani-
Her / der auff ſeinem Beth ſanfft dahin entſchlaffet. Ja es iſt wol ſein
; ©& f groſſer
 
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