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Olbrich, Joseph Maria; Hevesi, Ludwig [Vorr.]
Ideen von Olbrich — Leipzig, [1904]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23918#0011
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inem deutschen Fürsten ist dieses Buch
gewidmet, dessen Herrscherthat neu ist
in der Kunstgeschichte. Grossherzog Ernst
Ludwig von Hessen ist ein Schöpfer von
Kunst im Gewerbe. Er adelt diese Tochter
des Volkes, indem er sie fördert, wie
früher nur die sogenannte reine Kunst gefördert worden.
Er will die Kunst, die das Leben ist, die leben hilft; die
angewandte Kunst, die das Nothwendige erfreulich, das
Bedürfniss zur Freude macht. Diese neue Gewerbekunst ist
nicht nur ein ästhetischer Gewinn, sondern auch eine
sociale Errungenschaft, wie etwa der Arbeiterschutz oder
die Altersversorgung. Sie gesteht allen Menschen das Recht
auf das Schöne zu. Kunst soll kein Vorrecht sein, nichts
Aristokratisches und nichts Demokratisches, sondern ein
Allgemeines, wie Luft und Licht. Diese Anschauung ist
sehr neu, vollends auf einem Throne. Ein Herrscher ver^
kündet seinem Volke, allen Völkern, dass man nicht vom
Brot allein lebt, dass auch die Kunst zu den ersten

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